Famulatur Kinder/Jugendpsych. in Vivantes Klinikum Friedrichshain (8/2021 bis 10/2021)

Krankenhaus
Vivantes Klinikum Friedrichshain
Stadt
Berlin
Station(en)
8.12 (Intensiv/geschlossene Station Jugendliche)
Fachrichtung
Kinder/Jugendpsych.
Zeitraum
8/2021 bis 10/2021
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das Vivantes Friedrichshain hat (meines Wissens nach) die größte KJP Berlins und ist dementsprechend beliebt bei interessierten Famulant:innen.
Ich war 5 Wochen auf der Intensiv-/Akutstation für Jugendliche (umgangssprachlich die geschlossene Station) und jeder Tag war anders und aufregend. Wenn man einen sanfteren Einstieg in das Fach möchte, könnte eine der beiden Psychotherapiestationen evtl. besser geeignet sein. Auf der 8.12 wird man in der ersten Zeit schon ins kalte Psychiatrie-Wasser geschmissen. Allerdings habe ich dort immens viel gelernt, das gesamte Team ist 1A, die meisten Fälle sind sehr spannend, man nimmt das Krisenmanagement mit und kann viele Erstanamnesen mithören. Generell hatte ich das Gefühl, auf der 8.12 merkt man, ob man das Fach wirklich machen möchte oder nicht.

Pro:
- Tolles, wirklich tolles Team auf der Akutstation, und super interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflege- und Erziehungsdienst (Krankenpfleger und Erzieher), Psychologen, Sozialarbeitern, etc.
- Jede Station ist durch 2 Ärzte sowie einige Psychologen fest besetzt, sodass man 1-2 "Bezugspersonen" (Ärzte) fest hat, die sich auch für einen zuständig fühlen.
- Man kann eigentlich alles sehen und dabeisein, wenn man möchte. Bei Patienten- und Elterngesprächen wird natürlich vorher nach dem Einverständnis gefragt. In den 5 Wochen, die ich da war, hat aber niemand Nein gesagt. Auf den Psychotherapiestationen kann man, wenn man sich ein bisschen informiert und Leute direkt anspricht, auch in der Kunsttherapie, Sporttherapie, Ernährungsgruppe, etc. dabei sein. Nur bei wenigen Therapieformaten (z.B. Suchtgruppe) ist das nicht möglich, wird aber auch verständlich begründet.
- Soweit möglich können körperliche Dinge als Famulant:in getan werden (z.B. körperliche Untersuchungen, Corona-Abstriche, Blutentnahmen). Man wird aber auch gefragt, ob man das möchte. Dadurch, dass man keine festen Aufgaben hat und alles Angebote sind, fühlt man sich auch nicht unter Druck gesetzt, wenn man sich einfach mal mit einem Patienten unterhält oder mit den Patienten ein Spiel spielt. Im Gegenteil ist dies generell gerne gesehen, und die Patienten lernen einen auch besser kennen.
- Man merkt, dass die Mitarbeiter psychiatrieaffin sind und die Ärzte auch im Umgang miteinander aufeinander aufpassen. Nach einer für mich blöden Situation mit einer Patientin in der ersten Woche, die mich wirklich mitgenommen hat, haben sowohl der anwesende Assistenzarzt als auch später noch der Oberarzt das mit mir nachbesprochen und mich darin bestärkt, das nicht herunterzuschlucken. Generell hatte ich stets das Gefühl, Teil des Teams zu sein, gerne gesehen zu werden, dass Fragen willkommen waren und ich nicht "nerve".
- 1-2 Mal pro Woche sind auf jeder Station Oberarztvisiten, in denen die aktuellen Fälle ausführlich besprochen werden. Wenn man Psychiatrie-interessiert ist, gehören diese Visiten zu den Wochenhighlights!

Contra:
- Eigentlich bei mir nichts. Möglicherweise allgemein, dass die 8.12 schon auch eine mentale Herausforderung sein kann, gerade zu Beginn. Darauf sollte man gefasst sein.

Anmerkung:
- Es macht in meinen Augen schon Sinn, wenigstens 2 oder 3 Wochen auf derselben Station zu bleiben, egal, auf welcher man ist. Dadurch lernt das Team einen kennen, aber v.a. auch die Patienten. Es ist ein ganz anderes Gefühl auf der Station, wenn man alle Patienten namentlich kennt, sie einen auch kennen und einen entsprechend akzeptieren und als Teil des Behandlerteams sehen. Ich habe 4 Wochen auf der 8.12 verbracht und in der letzten Woche noch ein wenig in die anderen Stationen geschaut. Das war eher außerplanmäßig, geht aber sicher auch so.
Bewerbung
Ca. 9 Monate vorher über das Oberarztsekretariat per E-Mail. Wahrscheinlich geht es auch etwas kürzer im Voraus, aber es herrscht durchaus Andrang, v.a. in den Semesterferien.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
EKGs
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1