Die Famulatur in der Kardiologie im AK Barmbek hat mir leider nicht gefallen.
Am ersten Tag bekommt man eine Schlüsselkarte (freies Mittagessen, Zugang zu allen wichtigen Räumlichkeiten, Wäscheautomat) und ein Schließfach. Die Famulanten-Schließfächer sind in der Umkleide direkt hinter der Tür und es gibt keinen Platz zum vernünftigen Umziehen. Leider wusste niemand wohin ich sollte, im 4. Stock war kein Kardiologe zu finden. Meldet euch am Besten im Katheterlabor oder im EG auf der CCU.
Grundsätzlich musste man morgens ab 8 Uhr ca. 20-25 Blutentnahmen (alle kardiologische Patienten im Haus, z.T. auch auf Augenstation ect.) machen und auf Zuruf Zugänge legen. Je nach dem mit wievielen Famulanten/PJlern man da ist dauert es bis zu 2h. Man soll morgens direkt mit den Blutentnahmen anfangen, eine Frühbesprechung o.ä. gibt es nicht.
Nach dem Blutentnahmen hat man mehrere Möglichkeiten:
Im Herzecho kann man bei Sono und Kardioversionen zusehen. Mit Glück darf man auch mal etwas selbst machen und einem wird einiges erklärt.
Im Herzkatheterlabor darf man immer zuschauen, allerdings wird meist nur auf Nachfrage erklärt. Einige Ärzte nehmen sich Zeit für eine kurze Nachbesprechung und die Pflege im HKL ist unglaublich nett. Sofern ihr die Möglichkeit habt geht mit dem Chef ins HKL, der ist sehr studentenfreundlich und hat deutlich mehr Ruhe und Zeit zum erklären!
Auf Station ist meistens nur wenig los, die Ärzte gehen alle nur alleine und zwischendurch auf Visite (max. 10min). Einmal hat ein Oberarzt sich 30min Zeit für eine Studentenvisite genommen, das war richtig gut (aber in 4 Wochen auch nur 1x...). Das man selbst Patienten aufnimmt, Anamnese macht ect. ist nicht gewünscht (wurde uns auf Nachfrage explizit so geäußert). Ansonsten wurde man auf Station zu weiteren Blutentnahmen oder Shellong-Tests geschickt.
Um 14:45 Uhr (freitags 13:45) Uhr ist dann eine Besprechung über die aktuellen Patienten und Eingriffe im HKL, danach darf man nach Hause. Sofern die Blutentnahmen gemacht sind und man bei der Besprechung anwesend ist interessiert es sonst auch niemanden was man den ganzen Tag über so tut. Eine lange Mittags-(Mittagessen sehr lecker und kostenlos!) und mehrere Kaffeepausen mit anderen Studierenden sind also gut möglich ;)
Für eine Woche bin ich in die Notaufnahme rotiert, weil ich keine Lust mehr auf Blutentnahmen hatte. Das war unglaublich gut, ich durfte richtig viel selbst machen und habe wahnsinnig viel gelernt. Nutzt diese Chance unbedingt!
Wer gerne Blutentnahmen üben, einfach im HKL zugucken und viel Freizeit haben möchte ist hier gut aufgehoben. Für gute Lehre und kardiologisches Grundverständnis (EKG lesen, Anamnese, körperliche Untersuchung) ect. ist man hier leider falsch.
Bewerbung
Bewerbung erfolgt über Frau Bartels (Studierendensekreteriat). Notaufnahme ist sehr begehrt, für die Innere bekommt man meist auch kurzfristig noch Plätze.
