Ein typischer Tag auf der Plastischen Chirurgie beginnt für Famulanten mit der Frühbesprechung um 7:15, wer früher kommt kann die Assistenzärzt*Innen beim Blutabnehmen unterstützen.
Generell ist die Anzahl der BEs und VVKs die zu legen sind aber eher überschaubar und gut zu bewältigen.
In der Frühbesprechung werden die OPs des Vortages, die für den Tag geplante Ambulanzpatienten und OPs besprochen. Hierbei ist die Stimmung zwar jederzeit fachlich, aber sehr freundlich, sodass man jeder Zeit Fragen stellen kann und diese umfänglich beantwortet bekommt.
In der Regel begleitet man anschließend die Visite auf Station, unterstützt beim Verbandswechsel und kann Wundbeurteilung lernen.
Wenn der erste Patient für den OP abgerufen ist kann man den/die für den OP eingeteilten Assistenzärzt*Inn begleiten um bei Lagerung und Abwaschen zu helfen.
Wenn die OP es platzmäßig zuließ durfte ich mich immer mit Einwaschen, zum Teil zum Haken halten, manchmal auch nur um einen guten und nahen Blick aufs OP Geschehen zu bekommen. Intraoperativ ist die Stimmung zwar sehr konzentriert, Fragen werden aber jeder Zeit beantwortet und in den weniger intensiven Phasen auch gescherzt, die Stimmung ist sehr angenehm.
Sofern es die OP zulässt darf man auch selbst mit Hand anlegen: Neben dem klassischen Haken halten durfte ich auch Blutstillen mit der Bipo, auf unterschiedlichste Arten Nähen (Drainagenannaht, Einzelknopfnaht, Intrakutannaht, Fortlaufende Naht), bei Mikrochirurgischen Eingriffen mit am Mikroskop sitzen...
Betonen will ich auch einmal, dass das OP Personal wahnsinnig freundlich ist, das habe ich zum Teil auch schon anders erlebt.
Wer will kann nach Abschluss des OP Tages noch in die Sprechstunde, auch hier durfte ich mit-untersuchen, Wunden beurteilen, Verbandswechsel durchführen...
Das OP Spektrum beinhaltet unterschiedlichste Rekonstruktive Eingriffe, v.A. nach Mamma-Ca induzierte Ablation (DIEP zB), Handchirurgische Eingriffe von der Retinakulumspaltung bei Karpaltunnelsyndrom bis zu Reposition und Plattenostesynthesen bei komplizierten Radius/Ulnafrakturen; Ästhetische Eingriffe wie Abdominoplasiken; Unterschiedliche Arten des Chirurgischen Debridementes bei Wundheilungsstörungen, Voll- und Spalthauttransplantationen, Lappenplastiken bei Dekubiti.. Es gibt wirklich extrem viel unterschiedliches zu sehen.
Die Hierarchie im allgemeinen ist eher flach: Man kann mit Fragen jeder Zeit zu allen Ärzt*Innen kommen: Egal ob zu den Assisstensärzt*Innen, oder auch zu den Chefs Prof. Werdin und Dr.Pfau, der leitende Oberarzt Dr. Schwartz oder der um Studierende besonders bemühte Oberarzt Dr. Mikulic, alle beantworten jede noch so simple Frage mit viel Geduld und man hat jeder Zeit das Gefühl als Mensch im Team wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden.
Jedem der sich für eine Famulatur in der Plastischen Chirurgie interessiert kann ich das Diakonie Klinikum in Stuttgart sehr ans Herz legen.
Bewerbung
ca. 3 Monate im Vorraus per Email bei Fr. Cornelia Blocher (handplastische(at)diak-stuttgart.de)
