Famulatur Anästhesiologie in Medizinische Hochschule Hannover (3/2023 bis 4/2023)

Krankenhaus
Medizinische Hochschule Hannover
Stadt
Hannover
Station(en)
Gyn-OP und Neurochirurgie-/ Auge-OP
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
3/2023 bis 4/2023
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Grundsätzlich sind während der einmonatigen Famulatur 2x 2 Wochen in zwei unterschiedlichen Fachbereichen vorgesehen. Davon kann jedoch, je nach Ausbildungskapazitäten der Fachbereiche und nach den persönlichen Wünschen des Famulanten, auch abgewichen werden. Die Lehrverantwortliche Frau Dr. Quandt ist dafür jederzeit ansprechbar und auch sehr engagiert eine möglichst lehrreiche Famulatur zu ermöglichen. Sie hat auch einen guten Überblick über die Kapazitäten in den jeweiligen Fachbereichen, da es neben den Famulanten auch immer noch PJ'ler, Notfallsanitäter-Azubis, Assistenzärzte in Einarbeitung, usw. gibt, die alle ärztlich betreut und ausgebildet werden müssen.
Ich habe die erste Woche der Famulatur im gynäkologischen OP verbracht. In diesen Fachbereich rotieren die Assistenzärzte allerdings in einem relativ frühen Stadium ihrer Weiterbildung, so dass sie selbst noch nicht ganz sicher sind und einige Fähigkeiten auch selbst noch erlernen müssen.
Im gynäkologischen OP bekommen die meisten Patientinnen eine LAMA und einen kleinen i.v. Zugang. Das durfte ich eigentlich auch immer selbst machen. Wenn es dann aber doch mal eine etwas größere Einleitung mit Arterie und/oder endotrachealer Intubation gab, haben das die (oft noch nicht sehr erfahrenen Assistenzärzte) selbst gemacht.
Ein sehr spannender Bereich in der Gynäkologie ist auch der Kreißsaal, der für PDAs und Sectios ebenfalls anästhesiologisch betreut wird. Hier kann man bei PDA und Spinaler zuschauen. Mit etwas Glück sieht man auch eine Not-Sectio oder eilige Sectio, was sicherlich spannend ist. Aber auch hier kann man nicht wirklich etwas selbst machen.
Ich habe mich dann darum bemüht ab der zweiten Woche in die Neurochirurgie wechseln zu können, wo ich bis zum Ende der Famulatur auch geblieben bin. Die Assistenzärzte hier sind in der Regel im dritten Weiterbildungsjahr und schon ein ganzes Stück erfahrener, weshalb man in diesem Bereich auch mehr Tätigkeiten selbst unter Supervision durchführen kann. Hier wird jeder Patient endotracheal intubiert, was man mit Ausnahme von RSIs immer selbst machen darf. Ein großer Teil der Patienten erhält auch eine Arterie und einen ZVK (oftmals in die V. subclavia). Die Arterie durfte ich prinzipiell immer selbst legen. In der Regel hat währenddessen der Assistenzarzt den ZVK gelegt. Einmal durfte ich unter hervorragender Anleitung des Oberarztes einen Jugularis-ZVK selbst legen, was sicherlich eines der Highlights der Famulatur war. Mit etwas Glück ist auch mal ein Patient mit eingeschränkter HWS-Beweglichkeit dabei, den man dann (auch selbst) mit Videolaryngoskop intubieren darf. Die Anlage von großlumigen, peripheren Venenverweilkanülen gehört natürlich auch zum Tagesgeschäft, bei dem man fleißig üben kann.
Ein Nachteil der Neurochirurgie ist die lange Dauer der Operationen, weshalb man oft nur eine bis drei Einleitungen am Tag mitmachen kann. Das habe ich aufgrund der deutlich erweiterten Tätigkeiten, die ich hier übernehmen durfte, aber sehr gerne in Kauf genommen. Während den lange dauernden Operationen bleibt dafür auch oft Zeit mit den Assistenz- und/oder Oberärzten theoretische Themen zu besprechen oder sich das Beatmungsgerät oder den Airway-Wagen genauer anzuschauen.
Generell ist die Stimmung in der Anästhesie hervorragend. Es gibt eine flache Hierarchie und man duzt sich. Auch mit der Pflege war die Stimmung durchweg positiv. Ich kann nur empfehlen sich aus Eigeninitiative vorzustellen, wenn man mit einer neuen Person (Arzt oder Pflege) zusammenarbeiten darf. Auch ist es sicherlich sinnvoll ein Namensschild zu tragen.
Jeden Montag gibt es um 7:00 Uhr eine Frühfortbildung für die ganze Abteilung, die den Namen auch wirklich verdient hat. Jeden Mittwoch gibt es um 15:00 Uhr PJ-Unterricht, zu dem man auch als Famulant per Mail eingeladen wird. Außer am Montag beginnt die Arbeitszeit um 7:30 Uhr.
Unterm Strich kann ich die Famulatur in der Anästhesie der MHH unbedingt weiterempfehlen.
Bewerbung
Die Anästhesie der MHH akzeptiert nur 2 Famulanten gleichzeitig. Dementsprechend ist es sehr schwierig dort einen Famulaturplatz zu bekommen. Ich habe mich über ein Jahr im Voraus beworben. Damals waren aber schon beide Plätze vergeben. Ich habe dann recht kurzfristig vor Beginn der Famulatur doch noch einen Platz über die Warteliste bekommen.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Punktionen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.07