Aerzte:
Sehr junges, engagiertes Aerzteteam, ausnahmslos vom Assistenz- bis zum Oberarzt. Zwar ist die Stationszeit (Rotation der Assistenzärzte alle zwei Wochen) sehr unbeliebt weil extremst stressig, aber trotzdem wird man ohne Ausnahme nett behandelt. Unterricht wird leider keiner angeboten, nachfragen kann man aber immer.
Pflege:
Das alte Spiel. Manche Schwestern/Pfleger sind sehr nett, andere wiederum etwas schwierig. Das Konfliktpotential ist wie immer relativ hoch, da einem das Pflegepersonal zunächst recht skeptisch entgegenkommt. Entscheidend ist die erste Woche. Kommt von eurem hohen "ich bin doch Medizinstudent, kein Pflegepraktikant"-Ross herunter und arbeitet Blutabnahmen (gibt zwar eine Blutschwester, die vor 7 Uhr bereits Blut abnimmt, aber da bleibt des öfteren was liegen bzw kommt dazu) und Infusionen freiwillig ab, bevor ihr dazu aufgefordert werdet. Wenn ihr dann bei der Visite noch beim Verbandswechsel mithelft, dann ist das Klima gleich sehr viel angenehmer.
OP:
Ich habe noch NIE in einer so angenehmen OP-Atmosphäre gearbeitet. Die OP-Schwestern sind super nett (endlich mal ein Haus, in dem man als Student nicht als eine von Natur aus unsterile Bedrohung angesehen wird), die Möglichkeiten zur Mitarbeit während der OP (nicht nur stupides Haken halten) ist auch gegeben. Der gute Kontakt zur Anästhesie (einfach nachfragen, dann kriegt man auch einiges zur Spinalanästhesie oder Intubation gezeigt) rundet das ganze ab. Wenn ihr könnt, dann ab in den OP, bringt euch sehr viel!
Notaufnahme:
Wenn nicht gerade zu viele Famulanten und PJler dort sind, dann ist man in der NA immer gern gesehen. Stellt euch bei euch unbekannten Pflegern/Schwestern immer vor, da das Pflegepersonal dort täglich wechselt. Ihr könnt Patienten selbst untersuchen, Wunden nähen, Briefe schreiben, bei Repositionen helfen, beim Polytrauma mindestens zuschauen ... besser geht es kaum.
Zum Haus allgemein:
Die hoffnungslose Unterbesetzung sowohl bei Aerzten als auch beim Pflegepersonal bekommt jeder zu spüren. Wenn an einem Tag für über 30 Patienten gerade mal zwei examinierte Pflegekräfte zur Verfügung stehen, dann spricht das für sich. Ich war jetzt nicht total enttäuscht, dass ich des öfteren den halben Tag bei der VIsite und mit Verbandswechseln verbringen musste, aber das entspricht nicht dem Sinn einer Famulatur. Wenn von Seiten der Pflegedienstleitung so knapp und konstensparend kalkuliert wird, dann kann keine angenehme Atmosphäre für den Patienten herrschen, da kaum Zeit für eine Individualversorgung bleibt.
Bewerbung
2 Monate, Bewerbung per Email im Chefarztsekretariat nach telefonischer Rücksprache