Die vier Wochen Famulatur im Sommer 2015 auf der Station für Tic- und Zwangsstörungen waren für mich nicht nur sehr lehrreich, sondern gefüllt mit vielen positiven Erfahrungen und unvergesslichen Erlebnissen. Ich wurde sehr gut in das Team von Pflegern, Stationsärztin und Psychologin aufgenommen und habe mich direkt willkommen gefühlt.
Es bestand die Möglichkeit während dieser Zeit in vielen Bereichen (Ergo- und Physiotherapie, Theater-Runde, usw.) zu hospitieren und so einen Einblick in das umfangreiche Therapieprogramm auf Station bekommen.
Ich durfte auch an Einzelgesprächen und Familiengesprächen teilnehmen, eigenständig Therapieberichte und Briefe schreiben und das soziale Kompetenztraining mit allen Patienten der Station mitgestalten.
Besonders gefallen hat mir, wie eng Pflege und Psychotherapeuten, sowie alle anderen Fachbereiche zusammenarbeiten. Es gibt viele Konferenzen, wo jeder einzelne Patient ausführlich und gemeinsam besprochen wird. Außerdem konnte ich an Fortbildungen und dem einmal wöchentlichen "Journal-Club" sowie allen Visiten teilnehmen und habe so eine gute Übersicht über den Klinikablauf erhalten.
Man muss sich vorher im Klaren sein, dass sich der eigentliche "medizinische" Aufwand in Grenzen hält, d.h. Ganzkörper-Untersuchungen und Blutabnahmen kommen nicht oft vor. Dafür hat man wahrscheinlich in keiner anderen Fachrichtung so viel Kontakt zu Patienten und lernt sie so gut kennen. Wir haben mit den Kindern Ausflüge gemacht, waren auf dem Spielplatz oder haben gemeinsam Spiele gespielt.
Ich kann die Famulatur und das Wahlfach absolut jedem empfehlen. Man lernt nicht nur viel über psychische Erkrankungen, sondern auch, dass hinter den Krankheiten immer ein Kind mit einer individuellen Geschichte steckt.
Bewerbung
Ich habe mich relativ kurzfristig bei der Oberärztin Frau Dr. Weiß per Mail beworben und wurde dann zu einem Gespräch eingeladen.
