Meine Famulatur habe ich auf der Neuro N1 machen dürfen. Und ich muss sagen, ich war mehr als zufrieden.
Am ersten Tag wurde ich vom Oberarzt in Empfang genommen, anschließend ging es auf Station. Ich wurde nach und nach den Assistenzärzten und dem Schwesternteam sowie allen Beteiligten aus Physio, Ergo und Psychologie vorgestellt. Von den Schwestern wurde ich von Anfang an gut aufgenommen und wirklich als ärztliches Personal ernst genommen. Die Zusammenarbeit war sehr harmonisch und das Team ist sehr gut aufeinander eingespielt und verlässlich!
Ich durfte größtenteils frei arbeiten. Hab Patienten aufgenommen und sie anschließend dem Oberarzt vorgestellt. Danach wurde das weitere Vorgehen besprochen und ich konnte meine eigenen Überlegungen, was Diagnostik usw. betrifft, immer mit einbringen. Fragen konnten jederzeit gestellt werden und mir wurde wirklich viel erklärt. Auch vom Chefarzt wurde viel erklärt und keine Mühe gescheut, um das Fach spannend zu machen und möglichst viele Fragen klären zu können. Dadurch bekam man schon viel aus der Chefarzt- und Röntgenbesprechung mit, neben den Erklärungen am Patienten selbst. Man muss es eben mögen selbstständig zu arbeiten und freie Valenzen zu nutzen. Im Rahmen des normalen Tagesgeschäfts ist eben nicht immer ein Arzt sofort greifbar. Ich find es ja schön, wenn man nicht ständig hinter jemandem her laufen muss. Der eine oder andere stört sich aber vielleicht daran. Daher Note 2.
Einmal pro Woche wurde eine interne Fortbildung abgehalten, bei der es mir auch frei stand, daran teilzunehmen.
Die Hierarchien sind sehr flach gehalten, sodass eine sehr angenehme Atmosphäre zwischen Ärzten und Pflege bestand und die Kommunikation immer auf Augenhöhe stattfand.
Man muss aber auch erwähnen, dass es sich bei dem Haus um eine Fachklinik für Neurologie und Psychiatrie handelt. Notfalleinweisungen sind auf der Neurologie eher die Ausnahme. Schlaganfälle z.B. werden dort eher nicht untergebracht. Einweisungen finden also eher elektiv statt. Man muss eben realistisch sein und sehen, dass mit der Uniklinik ein Haus der Maximalversorgung in unmittelbarer Nähe steht.
Allerdings kann man dafür sehr viel über Parkinson, Demenz, Multiple Sklerose und den ganzen Rest des Spektrums an neurologischen Krankheiten erfahren. Natürlich gehören die üblichen Aufgaben wie Flexülen legen, Blut abnehmen, Patientenaufklärung usw. dazu. Ich durfte mich auch an Lumbalpunktionen versuchen. Da wurde ich mit viel Geduld angeleitet. Wer also eher an den Feinheiten der Neurologie und praktischen Erfahrungen interessiert ist, für den lohnt sich die Famulatur in jedem Fall.
Bewerbung
Ich hab mich ca. 4 Wochen vorher beworben und wurde nach schneller Rückmeldung und unkomplizierter Abwicklung problemlos angenommen.
