Tagesablauf und Aufgaben:
Der Dienst beginnt um 7:15 mit Blutentnahmen und Flexülen legen. Damit ist man meist bis ca. 9 Uhr beschäftigt. Am Vormittag findet zunächst Kurven-Visite anhand der Laborbefunde und weiterer Untersuchungsergebnisse statt. Danach findet die Visite in den Zimmern statt. Frühstücken kann man einfach in einer freien Minute von denen es meistens welche gibt. Nach der Visite werden die Aufnahmen gemacht. Anschließend stellt man den Patienten dem behandelnden Arzt vor und muss alles Untersuchte für den Arztbrief dokumentieren. Die Mittagspause fand täglich statt, oft geht man mit irgendjemanden von Station zum Mittag essen, was kostenlos für die Famulierenden ist. Meist war das zwischen 12 und 14 Uhr.
Dienstende ist offiziell 15:30, manchmal ging es aber auch länger (maximal bis 16:30 Uhr). 15Uhr ist immer noch eine Besprechung aller Ärzte der Kardiologie. Thema sind schwierige Fälle oder Vorträge. Danach kann man eigentlich immer gehen.
Einsatzgebiete:
Prinzipiell konnte man, wenn Zeit war, immer in die Funktionsabteilung mit Echokardiografie, MSCT und Co. gehen und sich dort vergnügen. Von Anfang an sind auch zwei Tage in der kardiologischen Notaufnahme eingeplant, wo man selbstständig Patienten aufnimmt mit Anamnese und Untersuchung und danach Vorstellung bei der Oberärztin. Außerdem ist auch mindestens ein Tag im Herzkatheter eingeplant, man kann aber auch nach ein paar zusätzlichen Tagen fragen. Dabei steht man als Assistenz steril mit am Tisch. Diese zusätzlichen Erfahrungen waren wirklich spannend. Die weiteren Möglichkeiten zu PJ-Seminaren zu gehen und die Oberärzte, die sich auch mal nur mit den beiden Famulanten hinsetzen, waren auch wertvoll.
Station und Team:
Die Station H2 ist die Rhythmologie und Telemetrieüberwachungsstation der Zentralklinik Bad Berka. Deshalb hat man vor allem mit elektrophysiologischen Erkrankungen wie Vorhofflimmern, Tachykardien unbekannten Urspungs, aber auch ganz geläufigen kardiologischen Krankheitsbildern wie Herzinsuffizienzen oder KHK zu tun. Das Team der Station ist insgesamt sehr angenehm. Fragen durfte man immer stellen. Meistens hat man auch mit den zahlreichen Hospitanten zusammen gearbeitet, die durch ihren ausländischen Hintergrund eine wertvolle Erfahrung waren. Die Zusammenarbeit mit der Pflege war sehr gut.
Fazit:
Insgesamt war es eine gute Famulatur. Da es für mich die erste war bin ich zufrieden, Grundarbeitsschritte wie Blut abnehmen, Flexülen legen, Patienten aufnehmen und untersuchen immer wieder geübt zu haben. Leider war wenig Eins-zu-eins-Betreuung und wirkliche Fallbesprechungen gab es auch nicht. Heißt aber nicht, dass man nie etwas erzählt bekommt. Man muss eben immer selbst nachfragen. Ein großes Plus ist allerdings der Lohn von 250€, von denen ich allerdings 100€ mit Sprit verfahren hatte. Allerdings stellt Bad Berka auch kostenfrei ein Zimmer für die Zeit im Wohnheim. Da hatte ich lediglich keine Lust drauf. Dazu noch ein üppiges kostenloses Mittagessen, mehr kann dafür nicht erwarten. Ich würde jedenfalls nochmal dort Famulatur machen.
Bewerbung
Ich hatte mich im Mai beworben. Man muss allerdings eine Menge Formular ausfüllen, vor allem wegen des Lohns.