Kinderarztpraxis am Traveplatz: Dr. Kilger, Shetty, Kabelitz
Es ist eine Gemeinschaftspraxis aus 3 Ärzt*innen und 2 (wechselnden) Assistenzärzt*innen.
+ Die Praxis hat oft Student*innen für Blockpraktikum, Famulatur,.... und nimmt euch auf jeden Fall gerne wenn Kapazität ist.
+ Sie zahlen die 38,35€ pro Woche, die von der KV erstattet werden. Einfach Formular von der Internetseite der KV Berlin runterladen.
+ Super kompetent, top im Umgang mit Kindern.
+ Praxisorganisation: zB bei der Onlineterminvergabe kann man sich für die eventuelle eigene Praxis später echt was abschauen.
Insgesamt bin ich trotzdem nicht so ganz zufrieden:
Es war vor allem eine Famulatur zum Zuschauen. Es war meine letzte Famulatur - am Ende des Studiums. Aber Mituntersuchen war bei den Fachärzt*innen fast nie möglich. Ganz gelegentlich durfte man mithorchen, aber meist war keine Zeit. Ich habe auch gefragt, aber dann hieß es "ich möchte erst mal fertig untersuchen". Und danach dann ganz schnell "ok bitte wieder anziehen", sodass da tatsächlich kein Dazwischenkommen möglich war - weder während noch nach der Untersuchung (vermutlich aus zeitlichen Gründen).
Auch Schluckimpfungen, VitK, bei den Jugendlichen Blut abnehmen, das war alles nicht möglich. Immer hörte ich: "Das mache ich selbst!!" Mit Glück ließen einen die Sprechstundengehilf*innen mal beim Wiegen und Messen helfen, das war dann auch schon alles. Klar - wenn manche Kinder schon mit einer Untersucherin überfordert ist dann hab ich nicht darauf bestanden auch noch drauf zu schauen. Aber die Kinder und Eltern waren oft einverstanden und dann kam zur großen Enttäuschung das "nein" vom Arzt.
Im Prinzip wurden die Famulant*innen dort eingesetzt wo es den Praxisablauf flüssiger macht. Sprich Dokumentation, Othoskop bereitlegen, die Liege vorbereiten etc - was nicht heißt, dass man das Othoskop danach einmal selbst in die Hand nehmen dürfte. Auch beliebt: Man sollte am PC mitschreiben was während der Untersuchung diktiert wurde. Dann noch Kopieren, Impfungen aufziehen, Pflaster verteilen.... Durchweg Tätigkeiten der Helferinnen, die ärztliche Seite sieht man leider nur aus der Entfernung.
FAZIT:
Für 2 Wochen meiner Meinung nach ganz interessant, um die schöne Praxis zu sehen. Das Team ist super nett, und im Umgang mit den Kindern sind sie so toll, dass viele tatsächlich einigermaßen gerne kommen! Auch zum Schnuppern für die erste Famulatur kann ichs empfehlen. Wer schon weiter ist und eigentlich nicht mehr nur zuschauen will sollte woanders hin, denn Untersuchungen lernt man kaum. Mir wäre das tgl. 8stündige Zuschauen jetzt auf die Nerven gegangen wenn ich länger hätte bleiben müssen. Vielleicht kann man sich wenn man wirklich länger da ist aber auch mit dem Arzt oder der Ärztin, der man zugeteilt ist, absprechen und aushandeln, ob doch Vor- oder Nachuntersuchungen möglich sind. Ich habe beschlossen das auszusitzen nachdem ich ein paar Mal abgeblitzt bin.
Oder habe mich so oft es ging zu den beiden Assistenzärzt*innen gesellt: Die haben mich tatsächlich immer mit abhören und in die Ohren schauen lassen (wenn Eltern und Kind einverstanden waren - und das war sehr oft der Fall). Das war eine super Übung!! Außerdem hatten die keine Vorsorgen, sondern die ganzen akuten Fälle (also abwechselnd Scharlach, Bronchitis, Konjunktivitis...), und das bringt einen in Sachen Kinderkrankheiten schon vorwärts :-)