Ich habe vier Wochen in der zentralen Notaufnahme der Semmelweis Universität famuliert. Die Notaufnahme ist relativ neu und gut ausgestattet. In Ungarn ist "Notaufnahme Arzt" ein eigenständiger Facharzt: eine Disziplin die sich auf die präklinische und klinische Versorgung lebensbedrohlich Erkrankter spezialisiert. Dementsprechend kennen sie sich sehr gut aus mit der Akutdiagnostik, und -therapie. Man hat immer einen oder zwei von diesen Fachärzten auf Station und 3-4 Assistenzärzte, die ihre Notaufnahme Rotation machen.
Die Patienten werden zuerst von der Pflege "getriaget"und dadurch nach Therapiebedürftigkeit priorisiert. Dann werden sie von den Assistenzärzten oder Famulanten untersucht und anschließend wird den Oberärzten berichtet. Man darf als Famulant so viel untersuchen wie viel man möchte, und man kann sich bei den Zugängen, arteriellen Punktionen, Ultraschall, etc. beteiligen wenn man Interesse zeigt. Es gibt fast jeden Tag Unterricht für Studenten, meistens auf Ungarisch. Ohne die Sprache wird die Famulatur allerdings sehr herausfordernd. Ich empfehle mindestens ein B2 Niveau. Man beginnt um 7 Uhr und bleibt so lange man möchte. Ich bin meistens bis um 16:00 geblieben.
Man ist ziemlich frei und darf so viel machen wie viel man möchte. Wenn man Interesse zeigt, wird einem viel erklärt und man darf auch viel machen. Insgesamt eine sehr lehrreiche Famulatur.