Famulatur Anästhesiologie in Staedtisches Klinikum Dessau (2/2018 bis 3/2018)

Krankenhaus
Staedtisches Klinikum Dessau
Stadt
Dessau
Station(en)
OP
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
2/2018 bis 3/2018
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Meine 30-tägige Famulatur in der Anästhesie begann schon gut organisiert. Nach kurzem Papierkram im Personalbüro und einer kleinen Hygiene- und Datenschutzeinweisung wurde ich mega freundlich vom Chefarzt persönlich begrüßt. Dieser hatte mich direkt in sein Büro eingeladen und kannte meinen Lebenslauf in und auswendig, hat sehr interessiert Fragen zu meiner Person und dem Studium in München gestellt und sich tausend mal entschuldigt, dass er mich nicht persönlich rumführen kann im Klinikum. Für die Sightseeing-Tour durch das Klinikum hat er daher eine Oberärztin für mich besorgt. Kurz: Es war ein sehr netter Einstieg, den ich so familiär bisher noch nicht erlebt hatte.

Der Tag begann (bis auf den ersten Tag) 7:15 mit einer kurzen Frühbesprechung, wo Fälle des Vortages vorgetragen und besprochen wurden und die OP-Einteilung für den aktuellen Tag besprochen wurde. Hierbei hat mich dann der leitende Oberarzt der Anästhesie immer einem Anästhesisten zugeteilt. Ich war somit im laufe eines Tages immer einem fixen Anästhesisten in einem fixen Saal zugeteilt. In den ersten zwei Wochen war ich somit quasi jeden Tag in einem anderen Saal und habe die unterschiedlichsten OPs der verschiedensten Fachrichtungen gesehen, was mega interessant war. Nachdem ich also einen groben Einblick in allmögliche Fachrichtungen hatte und somit eine gute Vorstellung über die diversen OP-Verfahren hatte, wurde ich ab der 3. Woche dann weniger fixen Sälen zugewiesen, sondern eher den interessanten Fällen. Säle, mit vielen Einleitungen, wo ich auch selbst einiges wie Intubieren und Narkose unter Aufsicht probieren konnte. Natürlich musste ich bei einer 6 Stunden-OP nicht die ganze Zeit im Saal sein, sondern konnte jeder Zeit bei der OP-Koordinatorin oder dem leitenden Oberarzt fragen, wo inetressante Fälle oder eine neue Einleitung war.

Das Team war wahnsinnig nett und egal ob Schwestern oder Ärzte: Alle haben viel erklärt (ich habe zum Beispiel von 4 Leuten voller Begeisterung das WHO-Schmerz-Stufen-Schema erläutert bekommen, wollte aber nie sagen, dass ich das bereits kenne...).

Direkte Studenten.Schulungen oder Unterricht gab es nicht, doch das war nicht schlimm, denn der leitende Oberarzt kam eigentlich jeden Tag gelegentlich vorbei und hat mich mit Fragen gelöchert, was zu Beginn eher irritierend war, aber nach wenigen Tagen war es super, denn er hat echt Sachen erklärt, über die ich vorher nie nachgedacht hätte. Somit war es eigentlich doch ein super Unterricht. Auch der Chefarzt kam einmal am Tag vorbei und hat gefragt, wie es mir geht und mir Sachen erklärt. Und zu den regulären Fortbildungen der Anästhesisten konnte ich natürlich auch gehen.

Essen gab es für Famulanten umsonst und es war auch nie ein Problem, sich zum Mittagessen abzumelden.

Dienstende wäre 15:45 gewesen, aber wenn man einmal einem Saal zugewiesen war, wo 14 Uhr alle OPs fertig waren, konnte man da auch problemlos gehen. Doch ich bin meist bis zur Ablösung um 15:45 geblieben, weil ich vieles sehr interessant fand und lieber nochmal in einen anderen Saal, als nach Hause gegangen bin.

Kurzum: Es war eine sehr gut organisierte Famulatur und ich habe wahnsinnig viel gesehen und gelernt.

Lediglich ein Kritikpunkt: Einerseits war es super, jeden Tag in einem anderen Saal einer anderen Fachrichtung zu sein, anderer Seits hatte dies den Nachteil, dass man auch immer einem anderen Anästhesisten/einer anderen Anästhesistin zugeteilt war und somit jeden Tag quasi "von vorne" begann und sich jedes mal erst von neuem "beweisen" musste. Allerdings verständlich, denn wenn ich Änästhesist wäre, würde ich auch nicht jemanden, den ich gar nicht kenne, einfach meinen Patienten intubieren lassen etc... Wenn man aber einem Anästhesisten zum 2. oder 3. mal zugewiesen war, durfte man voll viel selbst machen, und somit eigentlich auch selbst unter Aufsicht die komplette Narkoseeinleitung und Narkose-Betreuung vornehmen. Also kurz: Jeden Tag bei jemand anderem zugewiesen sein war nicht immer praktisch, aber alles hat halt seine Vor- und Nachteile.

Ich möchte nicht Anästhesist werden, doch in der Famulatur habe ich sehr viel gelernt.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13