Famulatur Anästhesiologie in St.-Sixtus Hospital Haltern am See (2/2018 bis 3/2018)

Krankenhaus
St.-Sixtus Hospital Haltern am See
Stadt
Haltern am See
Station(en)
Intensiv
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
2/2018 bis 3/2018
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Hallo!
Ich habe für meine erste Famulatur die Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin im St. Sixtus in Haltern am See gewählt. Ich wollte unbedingt in ein Krankenhaus der Grundversorgung, um möglichst viel praktische Erfahrung zu sammeln.
Nach der Vorklinik und dem 5. Semester, vollgestopft mit Patho, Pharma, KliChi, MiBi, usw. war ich gespannt auf die praktischen Anwendungen des Gelernten. Die Anästhesie als vielfältiges und vor Allem praxisorientiertes Fach kam mir da wie gerufen!

Generell verbringst du hier etwa 80-90% der Zeit im OP/Aufwachraum, die restlichen Anteile bist du auf der Intensivstation oder bei der Schmerzrunde auf den Stationen. Bei Notfällen bist du auch dabei und wirst in den Schockraum oder in die Notaufnahme gerufen. Sehr gut gelöst ist hier die studentische Betreuung: ein Oberarzt mit einem Herz für Studierende nimmt dich mit, erklärt dir alles und ist auch immer dein direkter Ansprechpartner. Durch diese Betreuung durch einen sehr erfahrenen Arzt erhälst du einen versierten Einblick in das Fach Anästhesie und auch über den Tellerrand hinaus erfährst du viel über die Selbstfindung in der Medizin (welche Fachrichtung willst du mal einschlagen?), Krankenhauspolitik oder das zwischenmenschliche Verhältnis in einem Krankenhaus (hassen die Chirurgen wirklich die Anästhesisten und andersherum?).

Die ersten 3 Wochen war neben mir noch ein PJ-Student in dieser Abteilung. Einen Kollegen zu haben, der einen durch die ersten Tage in der Klinik begleitet, war für mich sehr hilfreich und es war immer witzig! Im Nachhinein haben mir die letzten 1.5 Wochen jedoch mit Abstand am besten gefallen, da man zum Einen sich in der Abteilung, mit den Abläufen vertraut gemacht hat, die ersten praktischen Skills so langsam routinierter wurden und zum Anderen der Oberarzt mit Herz (ab hier als OAmH bezeichnet) nun in 1:1 Betreuung mit mir den Tag verbrachte. Zwischendurch war ich auch viel bei den anderen Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls studifreundlich sind und einem auch mal praktisch was machen lassen. Da du die meiste Zeit mit dem OAmH verbringt, weiss dieser am besten über deine Fähigkeiten bescheid und kann dich dadurch am meisten machen lassen. Hier stichpunktartig der Tagesablauf:

-Intensiv-Visite zusammen mit Chirurginnen und Chirurgen

OP
- Aufklärung
- Vorbereiten des Pat auf die OP
- Einleitung
-Ausleitung der Narkose/Beatmung
-Kontrolle des Post-OP Verlaufs im Aufwachraum, Anlage von peripheren Nervenblockaden unter sterilen Bedingungen
-etc.

-Kontrolle der Schmerzkatheter auf Station, ggf. Anpassung der Laufraten

Highlights waren für mich das Legen eines ZVKs und einer intraarteriellen Blutdruckmessung unter sterilen Bedingungen mit dem Chefarzt (der im Übrigen ebenfalls extrem freundlich ist und einem viel erklärt), das Erlernen einer recht sicheren Handhabung des Beatmungsbeutels, meine erste Notfallsituation im Schockraum, mein erster 24h-Dienst (hier eigentlich ~22h) und die Fahrt im Notarzteinsatzfahrzeug mit dem OAmH als Krönung am letzten Tag.

Der einzige Kritikpunkt, der mich nicht direkt betraf, waren für mich die Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Fachrichtungen. Auch hier scheint sich (das habe ich in anderen Kliniken ähnlich erlebt) der Konflikt zwischen Anästhesisten und Chirurgen auszutragen, was der weiteren Professionalisierung der Krankenhäuser im Wege steht. Dies hindert dich als Famulus jedoch nicht, diese Riesenchance auf praktische Erfahrung wahrzunehmen. Ich empfehle jedem, egal welche Fachrichtung er/sie anstreben möchte, eine Famulatur in der Anästhesie zu machen, ganz oben steht hier die "Charité am See"!

Du hast bis hierhin gelesen? Worauf wartest du? Bewirb dich bei den Anästhesisten/-innen im Sixtus und grüss mir das Team!
Bewerbung
3-4 Monate vorher eine Bewerbung mit kleinem Motivationsschreiben und Lebenslauf (+Passfoto).
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Punktionen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
450

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
4
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.67