Man kann sich seine Famulatur in der HTC in Regensburg sehr gut selbst gestalten, indem man jeden Tag frei entscheiden kann ob man in den OP, auf Station, in die Poliklinik/Ambulanz zur Patientenaufnahme oder Nachuntersuchung gehen möchte. Auch eine Woche auf der zugehörigen Intensivstation war nach kurzer Rücksprache ohne Probleme möglich.
Ich habe die meiste Zeit in der Herzchirurgie verbracht was aber an perönlichem Interesse und keineswegs an den Ärzten in der Thoraxchirurgie lag. Die wenigen Tage, die ich dort verbracht habe, wurde ich nämlich sehr gut betreut, ist also ebenfalls nur zu empfehlen :)
Die Ärzte sind sehr motiviert und nehmen sich trotz der vielen Arbeit Zeit um einen in den Stationsalltag miteinzubeziehen. Fragen stellen ist immer gern gesehen und die werden dann ausführlich anhand von aktuellen Patienten (mit Röntgenbildern, Laborergebnissen, CT, MRT, körperlicher Untersuchung) beantwortet. Fast jeden Tag haben wir Themen aus der Herz- und herznahen Gefäßchirurgie durchgesprochen. Der Kontatkt zur Pflege ist super, desswegen wird einem als Famulant auch immer gern weitergeholfen wenn man etwas braucht.
Vormittags war ich meistens mit im OP und dort auch fast immer mit am Tisch ohne als Hakenhalter zu fungieren, sondern einfach nur um alles besser sehen und gegebenenfalls tasten zu können. Als Famulantin durfte ich, obwohl ich ja nur wenige Wochen da war, immer mehr selber machen, sodass ich in der dritten Woche nicht nur nähen sondern auch unter Aufsicht und Mithilfe eines Arztes die Beinvene für die Bypass-OPs entnommen habe. Auch hier ist der Kontakt zu OP-Pflege sehr gut, man muss keine Angst haben irgendetwas falsch zu machen und falls es doch passiert wird es einem nochmal nett erklärt ;)
Die Frühbesprechung beginnt um 7:30 und nach der Nachmittagsbesprechung, die ca bis 16:00 dauert, kann man heimgehen oder nochmal auf Station, wie man hald möchte.
Blut abnehmen und Nadeln legen darf man, muss man aber nicht. Als sich die Gelegnheit ergab durfte ich auch einen Pleuraerguss punktieren und bei einer ZVK-Anlage mithelfen.
Auf Station wird man hauptsächlich von den Assistenz- und Fachärzten betreut, im OP kommt man viel mit den Oberärzten und auch mit dem Chefarzt in Kontakt. Wirklich alle sind sehr aufgeschlossen und haben mir geduldig jede Frage beantwortet aber meist schon von sich aus erklärt was sie gerade tun.
Wenn man Interesse zeigt lernt man wirklich viel und die vier Wochen vergehen wie im Flug. Kann ich also nur weiterempfehlen :)