Krankenhaus:
Das Krankenhaus ist ein riesiges öffentliches Krankenhaus, das im Norden der Stadt liegt. Mit dem Bus "Paquisha" kommt man vom Plaza Foch direkt dort hin (Fahrtzeit ca 30 min). Die Ärzte und Schwestern sind sehr offen und sprechen ein bisschen englisch. Wenn man allerdings viel machen möchte, sollte man Spanischkenntnisse mitbringen. Mein Betreuer war Dr. Carlos Santín (Leiter der kleinen Intensiv innerhalb der Notaufnahme). Ich durfte schnell schon Patienten chirurgisch versorgen, d.h. Lokalanästhesie und Nähen. Wir hatten hauptsächlich Wunden durch Sägen, Schleifmaschinen oder Messerstiche (durch Überfälle). Auf der Intensivstation darf man auch selbst Arterien stechen (für BGA), diese auswerten oder Blasenkatheter legen - wenn man proaktiv ist und nicht schüchtern! Ich hätte sicher noch mehr gedurft, wenn ich anfangs nicht so zurückhaltend gewesen wäre.
Die Ärzte und Pfleger sind miteinander richtig freundschaftlich und morgens werden alle mit Küsschen links rechts begrüßt, das macht man auch wenn man sich gerade neu kennenlernt. Dr. Santín hat mir jeden Tag ein paar Themen gegeben, die ich zuhause nachlesen sollte (Hirnblutungen, nephrotisches Syndrom, Sepsis) und hat mich am nächsten Tag abgefragt und noch mehr dazu erklärt. Dadurch habe ich wirklich fachlich viel gelernt und auch im medizinischen Spanisch wahnsinnige Fortschritte gemacht. Auch an den Fortbildungen der PJler habe ih teilgenommen, weil ich mich mit ein paar angefreundet hatte, die mich dann einfach mitgenommen haben.Ich habe das Glück gehabt eine PJlerin kennenzulernen, die mir alle vorgestellt hat und mich einmal zu einem Nachtdienst mitgenommen hat, den ich auf der Gynäkologie verbracht habe. Dadurch habe ich meine erste richtige Geburt erlebt!
Gearbeitet habe ich von 8:30-12:30 und bin Nachmittags manchmal länger geblieben, wenn etwas spannendes war! An meinem letzten Tag habe ich mit allen zusammen im Aufenthaltsraum gefeiert, es war wirklich wirklich schön! (siehe Fotos)
Freizeit:
Für Reisen blieb auch genug Zeit. Wenn man mal ein verlängertes Wochenende weg möchte (um in den Amazonas zu fahren - was man unbedingt tun sollte! Siehe Foto mit Boot im Regenwald) ist das kein Problem. Meine Tipps für ein normales Wochenende: 1) Baños (einfach und billig mit dem Bus zu erreichen) 2 ) Quilotoa (funktioniert wie Baños, mit Bus). Ein-tages-trips: 1)Cotopaxi Vulkan (siehe Foto mit den Pferden), 2) Mitad del Mundo (Ecuatorlinie), 3) Otavalo (rieisger Indianermarkt).
Über Praktikawelten war ich bei Monika Montes untergebracht und habe Nachmittags gegenüber in der Simon Bolivar School (nähe des Plaza Foch) Spanisch Unterricht genommen (ich glaube 6$ kostet eine Stunde Privatunterricht). Dort sind viele andere Freiwilligenarbeiter aus Deutschland, Dänemark etc. und es gibt viele Aktionen. Die Amazonas Reise habe ich dort gebucht. Sie haben auch immer wieder günstige Angebote für Reisen auf die Galapagos Inseln.
Ich habe mich ein Jahr vorher über Praktikawelten angemeldet. Es geht aber auch sehr spontan, mit 2-3 Monaten Vorlaufzeit zum Beispiel, denke ich. Theoretisch kann man sich das ganze aber auch selber organisieren. Aber eine Organisation ist gerade bei m ersten mal in einem fremden Land zu empfehlen.
Ich möchte für mein PJ nächstes Jahr (2019) zurückkommen, mir das dann aber selber organisieren. Dafür gehe ich ins Vozandes Hospital.
