Normalstation- Neuro, Stroke unit, TIA- unit der ZNA, Neuro- INT
Fachrichtung
Neurologie
Zeitraum
7/2018 bis 7/2018
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Eine Famulatur in der Neurologie des Klinikums kann ich wirklich uneingeschränkt empfehlen! Ich bin echt restlos begeistert! Egal was man lernen will und wie viel, hier kommt man als Famulant voll auf seine Kosten und das Team ist wunderbar:
Die Stationen, zwischen denen man als Famulant i.A. wählen kann, erstrecken sich über die neurologische Normalstation, die Stroke unit, post stroke unit, die neurologische ZNA sowie die Neuro- Intensiv. Wem das noch nicht reicht, der kann in Absprache auch- so wie ich- je einen Tag im neurochirurgischen OP, in der Radiologie, also bei radiologischer Interventionsdiagnostik dabei sein oder auch gern mal einen Abstecher in die Funktionsdiagnostik der Neurologie machen. Darüber hinaus konnte ich auch für einen Tag beim oberärztlichen Konsiliardienst mitlaufen.
Die neurologische Patientenklientel ist entsprechend dem großen Einzugsgebiet einer Klinik der Maximalversorgung ein buntes Potpourri aus MS, Apoplex, Myasthenie, Epilepsie aber auch selteneren Casus von Arteriitis temporalis, Neuromyelitis- optica- Spektrum- Erkrankungen, Rasmussen- Enzephalitis, ADEM (Akute demyelinisierende Enzephalomyelitis) und garantiert vielem mehr, was mir, da ich noch kein bisschen Neurologie hatte, bestimmt entgangen ist.
Interessant sind in jedem Fall die Schockräume, in denen man neben der Neurologie mit Apoplex, Polytoxikomanen, etc. auch in schöner Regelmäßigkeit mit internistischen und chirurgischen Notfällen rechnen kann, was wahnsinnig lehrreich und aufregend ist!
Die Tätigkeiten von Famulanten unter Anleitung und Aufsicht können - je nach Interesse - ganz normale Stationsarbeit umfassen, also Briefe diktieren, Patienten aufnehmen, betreuen, entlassen, Untersuchungen anmelden, Blutentnahmen oder - spezieller- die neurologische Anamnese und Diagnostik, Lumbalpunktionen, Carotisdoppler, auf Intensiv auch ZVK- Anlagen, in der Radiologie Zuschauen bei Interventionen, im OP sogar ganz minimale Assistenz, auf der Intensiv transkranielle Doppler, und in der Funktionsdiagnostik EMG und evozierte Potentiale (- mehr zum Zuschauen für Studenten).
Darüber hinaus gibt es jeden Tag die Möglichkeit an der neurologischen Röntgenbesprechung und dem EEG- Kurs teilzunehmen und einmal wöchentlich an der neurologischen Mitarbeiterfortbildung.
Das Arbeitsklima lässt sich schnell zusammenfassen als wirklich großartig. Man ist als Famulant nicht nur akzeptiert, sondern Teil des Teams, wird allen vorgestellt und jeder ist bemüht dem Studenten etwas beizubringen. Individuelle Wünsche werden meistens berücksichtigt, z.B. auch flexible Dienstzeiten und regelmäßig wird nach Problemen und Wünschen gefragt. Man wird hie und da natürlich auch ausgefragt aber nie um Unwissen vorzuwerfen, sondern immer um das Thema anschließend ausführlich zu erklären.
Das beginnt beim Chefarzt Dr. Bösel in der Visite- der leider die meiste Zeit meiner Famulatur im Urlaub war- geht über die Oberärzte- v.a. Frau Dr. Godau, die sich auch einfach nach Ihrem Dienst hingesetzt hat und mir die Grundzüge des EEG- Lesens erklärt hat und selbst im größten Stress und im Schockraum immer erklärt und Studenten oder Assistenzärzte anleitet und das ganz großartig mit viel didaktischem Gespür, und endet bei den Assistenten, die zwar im großen Ganzen eher jung und unerfahren sind, aber auch immer Zeit für Erklärungen finden! Gleiches bei Neurochirurgen, dem ZNA- Team von der Krankenschwester bis zu den Oberärzten, der Radiologie, die wirklich alle ein positives Klima schaffen, in dem man motiviert ist, besser zu werden!
Mehr kann man sich für seine (1.) Famulatur nicht wünschen.
Rückblickend ist es nützlich, (aber nicht erforderlich) zuvor ein paar Neurologieseminare hinter sich zu haben.