Als Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ist das UKB recht wohlhabend und ein großes Traumazentrum für Berlin und Brandenburg. Neben kleineren konservativen Abteilungen stehen daher natürlich die operativen Fächer wie Viszeralchirurgie, Neurochirurgie, MKG und vor allem Unfallchirurgie und Orthopädie im Vordergrund.
Die Plastische Chirurgie selbst ist aufgeteilt in das BVZ, welches sich mit Brandverletzungen und der Behandlung derer (Spät)Folgen, sowie ein bisschen ästhetischer Chirurgie beschäftigt, und in die vom BVZ unabhängige Handchirurgie mit Mikrochirurgie.
Das BVZ ist Das Verbrennungszentrum für Berlin und Brandenburg, verglichen mit der Unfallchirurgie jedoch eine recht kleine Abteilung von etwa zehn Ärzt*innen.
Das Team ist freundlich, wenn auch nicht besonders herzlich, und viele haben ein Auge darauf, dass man als Studierende nicht unter geht, nehmen einen mit und geben einem Aufgaben. Der Chefarzt Dr. Hartmann hat mich am ersten Tag persönlich und sehr freundlich begrüßt und ein kurzes Gespräch über meine Famulatur initiiert.
Insgesamt lässt sich die Betreuung, gerade aufgrund des kleinen Teams, als gut bezeichnen.
Mir sind, abgesehen von den üblichen strukturellen Formen, wenig größere diskriminierende Zwischenfälle von Sexismus, Homophobie oder Rassismus begegnet, wo etwas aufkam war es mir möglich dies zu adressieren. Wer sich allerdings einen sensibilisierten diskriminierungsarmen Kontext wünscht, wird diesen hier nicht unbedingt finden.
Die Tage sind oft recht lang (7:15 bis etwa 16 Uhr), Dienste können nicht mitgemacht werden, da es nur Rufbereitschaft gibt. Die Kantine ist sehr gut, allerdings für Famulierende nicht umsonst. Kleidung wird gestellt und ich bekam ein Schließfach auf Station. Wenn man möchte, kann man am PJ-Unterricht teilnehmen. Man bekommt gegen Pfand am ersten Tag eine Elektrische Karte, welche einem Zugang zu den OP-Trakten, der Intensivstation etc. gibt. An Tagen, wo ein*e Ärzt*in nicht da ist, kann man deren Telefon benutzen, um erreichbar zu sein. Beworben habe ich mich per Mail im Sekretariat etwa zwei Monate im Voraus. Und wenn man darum bittet, bekommt man ein ausführliches Famulatur-Zeugnis.
Zu bedenken ist vielleicht, dass das UKB sehr schön gelegen allerdings in Marzhan-Hellerdorf ist und daher von zentraleren Kiezen Berlins recht weit entfernt ist, also Zeit und Fahrtkosten beansprucht.
Insgesamt hatte ich dort eine gute und sehr lehrreiche Zeit, und ich kann das BVZ für Verbrennungsmedizin-Interessierte definitiv weiterempfehlen.
Bewerbung
Im Sekretariat des BVZ etwa zwei Monate im Voraus per Mail.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Notaufnahme Braunülen legen Mitoperieren Chirurgische Wundversorgung