In der Notaufnahme wurden mir erstmalig in einer Famulatur selbstständig Aufgaben übertragen und ich bin nicht nur den Ärzten hinterhergelaufen. Sobald ein neuer Patient kam, durften wir Famulanten mit Absprache der Ärzte schon mal Anamnese erheben, untersuchen und dem Arzt dann den Patienten vorstellen. Dabei habe ich unglaublich viel in Sachen Patientengespräch und klinischem Selbstbewusstsein gelernt. Manchmal durfte auch ich dann den Brief schreiben oder der Arzt hat nach meiner Meinung gefragt, welche Diagnostik ich anordnen würde. Es war eine sehr gute, lehrreiche, dialogische Famulatur. Ich war mit den Leuten auf Augenhöhe und irgendwie auch wichtig.
Und man erlebt auch sehr viele verschiedene Fälle, von Rückenschmerzen bis zur großen Platzwunde oder zum Polytrauma. Es war ein vielseitiges Aufgabenfeld, was ich nur jedem empfehlen kann!
Etwas schade war, dass wir zeitweise 3 Famulanten waren und daher auch manchmal etwas untätig herumsaßen, weil nicht genug Patienten für alle da waren. Und ich finde, das Uniklinikum stellt nicht die besten Bedingungen für Famulanten, da es keinen Rabatt aufs Mittagessen, auch sonst keinen Obulus, nicht einmal Umkleiden oder Schließfächer gibt. Aber darüber lässt sich hinwegsehen, finde ich.
Bewerbung
Ein halbes Jahr - bei Notaufnahme empfehle ich, egal welches Krankenhaus, schnell zu sein!