Die Famulatur beim Kinderpalliativteam war super!
Mit der Erwartung auf empathische Menschen zu treffen, die Familien mit Kindern in gesundheitlichen Krisensituationen oder auch mit sterbenden Kindern einfühlsam betreuen, bin ich am ersten Tag neugierig dem Flur in Richtung Kinderpalliativteam gefolgt und wurde dort nicht enttäuscht. Ohne weiteres wurde ich dort einfach ins Team integriert und durfte viele liebe Menschen kennen lernen. Auf den manchmal langen Autofahrten zu Patienten und deren Eltern war viel Zeit, um sich in die Fälle einzulesen, viele Fragen zu stellen und sich auch einfach nett zu unterhalten. Dort angekommen waren es immer wieder ganz unterschiedliche Eindrücke. Die Patienten mit ihren verschiedenen Krankheitsbildern, die Familien drumherum, die häusliche Umgebung mit oftmals großer technischer Ausstattung zum Wohle des kranken Kindes. Auch der Umgang mit den Menschen vor Ort durch die individuellen Herangehensweisen der SAPPV-Mitarbeiter waren immer wieder aufs Neue beeindruckend. Jeder hat es auf seine ganz eigene Weise geschafft, einen guten Zugang zu den Familien zu finden. Nach der Rückfahrt standen dann noch Dokumentationen und Informationsaustausch an.
Die Tage waren abwechslungsreich. Ich durfte auch am Tumorboard, der Frühbesprechung und Visite auf der onkologischen Station teilnehmen. Zudem haben wir in der Kinderklinik auch Patienten z.B. auf der Intensivstation mitbetreut, die wir besucht und mit deren behandelnden Ärzten wir uns besprochen haben.
Das Team ist ein bunter Haufen aus herzensguten Menschen. Während meiner Zeit dort habe ich vier Ärztinnen und einen Arzt, fünf Kinderkrankenschwestern mit unterschiedlichen Spezialisierungen, eine sehr engagierte Sozialpädagogin, einen Psychologen, eine Pfarrerin und eine Sekretärin kennengelernt. Durch die vielen unterschiedlichen Blickwinkel auf ein und dieselbe Familie mit ein und demselben Patienten im Fokus, die individuellen Professionen, die im Team vereint sind, und die gute Kommunikation zwischen allen kann das Palliteam sehr vielen Familien sehr helfen.
Da ist es manchmal das beruhigende Gespräch am Telefon, die Sicherheit, dass im Notfall jemand da ist, der sich kümmert. Manchmal ist es auch das Zuhören beim Hausbesuch, das Abnehmen einer langen Fahrt nur für eine Blutentnahme und neue Rezepte, die komplexe Organisation im Hintergrund wenn es darum geht, bestimmte Hilfsmittel, Pflegestufen, Pflegedienste oder andere dringend benötigten Mittel zu erhalten. Wenn die Familien in großer Not sind und nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll, dann steht das Palliativteam stützend zur Seite und bietet Hilfe an, bis die Familien sie nicht mehr brauchen.
Es war toll, Teil des Teams gewesen zu sein und die wichtige Arbeit gesehen und miterlebt zu haben. Ich habe aus den 30 Tagen viel mitgenommen. Sowohl pflegerisch, medizinisch, vor allem aber auch menschlich.
Eine Famulatur dort kann ich nur weiterempfehlen.