Jeder Tag fängt um 7:30 mit der Frühbesprechung an, bei welcher die Fälle vom Dienst und vom letzten Tag besprochen werden. Daraufhin werden kurz die Fälle für den derzeitigen Tag und die bisherigen Informationen genannt. Dann geht es ab in den Sektionssaal. Dort können bis zu 4 Leichen gleichzeitig obduziert werden. Dabei kann man bei den Fällen mit arbeiten, die man für am interessantesten hielt. Je nach Assistent kann man unterschiedlich viel mit machen. Nach meinen 2 Wochen dort hatte ich jedes Organ einmal mit seziert. Wenn alle Leichen obduziert wurden sind, kann man sich die Akten mit deren Fundort und Hintergrundinformationen durchlesen. Es gibt auch die Möglichkeit mit zu den Diensten gerufen zu werden. Leider gab es im Zeitraum meiner Famulatur keine Aufträge im Dienst.
Generell kann man sagen, dass man in dieser Famulatur sehr viel zu sehen bekommt. Ich denke, dass es nicht für jeden etwas ist. Aber wenn man offen dafür ist und nicht direkt abgeschreckt wird, kann man viel lernen. Wichtig zu wissen ist glaube ich, dass es in der Regel jeden Tag mindestens eine stark verfaulte Leiche gibt. Das riecht sehr unangenehm und sieht nicht schön aus, aber gehört dazu. Darüber hinaus ist das Team sehr nett und ich habe viel erklärt bekommen. Ich kann diese Famulatur nur weiter empfehlen, da man die menschliche Anatomie noch mal ganz anders als im Präp-Unterricht oder im OP kennenlernt und man auch persönlich viel Erfahrung im Umgang mit dem Tod mit nimmt.