Famulatur Innere in Staedtisches Klinikum Neunkirchen (3/2019 bis 3/2019)

Krankenhaus
Staedtisches Klinikum Neunkirchen
Stadt
Neunkirchen
Station(en)
Innere Med.
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
3/2019 bis 3/2019
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Puuuh....wo fange ich an?
Vielleicht prinzipiell erstmal: ob und was man von einer Famulatur hier mitnimmt hängt wie überall eigentlich primär davon ab wie sehr man selbst versucht sich einzubringen. Man kann nichts tun außer zuschauen oder man kann selbst mal unter Aufsicht Patienten untersuchen und aktiv mitarbeiten.
Die Ärzte der Station waren sehr nett und prinzipiell sehr offen für Fragen und haben auch gerne von sich aus was erklärt (der eine mal mehr, der andere mal weniger ;) ich würde empfehlen mal mit allen ein wenig rumzulaufen und zu schauen von wem man am meisten lernen kann). Die Ärzte mit denen ich unterwegs war sind in allem recht fit gewesen.
Anders sieht es dagegen beim Pflegepersonal aus. Ich fand den Kontakt zur Pflege eher schwierig - sowohl auf Station als auch in der Notaufnahme. Den Personalmangel merkt man sehr schnell. Es gab viel zu viel zu tun und das Klima war nicht gerade das beste, eher giftig. Viele waren meistens genervt und ließen es auch raushängen, schieben die Verantwortung von sich und lassen nicht selten mal den ein oder anderen (sehr) frechen Kommentar (auch gegenüber Patienten) raus. Dass man gestresst ist und deshalb vielleicht auch das ein oder andere Mal genervt reagiert kann ich zwar durchaus verstehen, aber manchmal fand ich dass die Art wie miteinander umgegangen wird einfach nur noch too much war. Nichtsdestotrotz kann man das nicht für alle pauschal so sagen, es gab auch sehr nette Schwestern.
Auch die Organisation des Krankenhauses war nicht gerade die beste, vieles war meiner Meinung nach viel zu umständlich geregelt, es wurden fortlaufend Patienten zwischen den Stationen hin- und hergeschoben, teilweise wurden Patienten wegen Bettenmangel auf Stationen geschoben die nicht unbedingt zur Inneren gehörten. Es gab nicht selten einen Wechsel zwischen den behandelnden Ärzten die über den Verlauf des Patienten recht wenig informiert waren und sich neu reindenken mussten.

Naja, jetzt zum eigentlichen Tagesablauf:
Morgens geht es mit der Frühbesprechung los, danach konnte man eigentlich recht frei zwischen Station, Notaufnahme und der Diagnostik-Abteilung rotieren. Nachmittags gibt's dann eine erneute kurze Besprechung und auch eine Röntgenbesprechung zusammen mit einem Radiologen.

Auf Station mussten zunächst die Blutentnahmen gemacht und Venülen gelegt werden. Meist kümmert sich die Stationssekretärin um die Blutentnahmen, allerdings wird dies den PJlern und Famulanten überlassen (wenn welche da sind) - an sich ist das nichts schlechtes, lernen muss man das ja, aber wenn man das dann für fast alle Stationen der Inneren machen muss wird das dann auch mal zu viel und ist dann mal stundenlang nur damit beschäftigt - Grüße gehen an dieser Stelle auch an die PJler raus :D
Danach ging es mit der Visite weiter. Hier geht jeder Arzt nur zu den Patienten die er betreut, eine Visite mit allen Stationsärzten zusammen (inkl. Oberarzt) hab ich nicht erlebt, was ich persönlich sehr schade finde, von anderen Krankenhäusern kenne ich es so dass die Visite zusammen gemacht wird und auch mal Ergänzungen und Empfehlungen vom Oberarzt/-ärztin kamen. Sobald das erledigt ist ging es dann je nach neuen Laborergebnissen und neuen Befunden weiter mit der weiteren Diagnostik: Sonografie, Belastungs-EKG, LuFu-Tests, Endoskopie, CT/MRT/Röntgen-Anmeldung und dem ganzen weiteren bürokratischen Kram den man in der Inneren zuhauf findet.

Zur Notaufnahme: hier sind meist je nach Zahl der Neuzugänge ein oder zwei Ärzte der Inneren vorzufinden. Hier wird dann die Anamnese erhoben, körperlich untersucht und standardmäßig ein EKG geschrieben, Vitalparameter gemessen etc.. Hier hat man die Möglichkeit selbstständig die Erstuntersuchung durchzuführen und den Patienten anschließend dem Arzt vorzustellen (sofern gewünscht kann das ganze auch erstmal unter Aufsicht stattfinden wenn man das ganze vorher noch nie gemacht hat). Man hat hier also durchaus die Möglichkeit die absoluten Basics zu lernen und zu üben.

In der Diagnostik war ich ehrlich gesagt recht wenig, aber man hat durchgehend die Möglichkeit bei ner Kolo-/Gastroskopie dabei zu sein und mal den ein oder anderen Befund den man nur aus Lehrbüchern kennt auch mal live in Zusammenschau mit dem Zustand und den weiteren Befunden des Patienten zu sehen. Auch kann man mal bei einem Belastungs-EKG oder Lungenfunktionstest zuschauen und das ganze - wenn es die Zeit hergibt - auch mal zusammen mit einem PJler an sich gegenseitig ausprobieren - wer weiß, vielleicht hat der ein oder andere ja eine restriktive Ventilationsstörung ;D.

Ansonsten gibt's wie es bei den meisten Krankenhäusern üblich ist täglich ein kostenloses Mittagessen (muss man einen Tag vorher bestellen) und man bekommt sogar 150€ für den Monat den man hier verbringt.

Insgesamt kann man sagen: Man kann hier was lernen, aber man muss sich hier aktiv einbringen, gleichzeitig sollte man sich aber auch auf das teilweise recht raue Klima und das (nicht gerade wenige) Chaos einstellen.
Bewerbung
E-Mail ging 2-3 Wochen vorher an das Sekretariat der Fachabteilung raus: kurzes Bewerbungsschreiben und Lebenslauf, das ganze wird dann an die Personalabteilung weitergeleitet und die Unterlagen dann 1-2 Wochen später per Post zugeschickt
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
EKGs
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
150

Noten

Stimmung Station
5
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen
3
Stimmung Klinik
3
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
3

Durchschnitt 2.93