Famulatur Innere in Policlinico Vanvitelli (9/2017 bis 9/2017)

Krankenhaus
Policlinico Vanvitelli
Stadt
Neapel
Station(en)
Medicina Interna
Fachrichtung
Innere
Zeitraum
9/2017 bis 9/2017
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich war über den BVMD mit einer weiteren Incoming im Policlinico Vanvitelli auf der Station der Inneren Medizin, mit gerade mal zwölf Betten, aber als Uniklinik immer mit interessanten Fällen (unter anderem systemischer Lupus Erythematodes, primär biliäre Cholangitis, Morbus Waldenström, Colitis ulcerosa, Wolf-Parkinson-White-Syndrom, systemische Sklerose, Epididymitis, Syphilis, Morbus Cushing, infektiöse Mononukleose).
Erster Unterschied zu Deutschland: viel mehr Ärzte! Allein schon vier Professoren, circa zehn Assistenzärzte, dazu immer wieder Studentengruppen und bei der Visite dann alle rein ins Patientenzimmer. Über 20 Leute im Patientenzimmer, das war keine Seltenheit! Und dann diskutieren die Professoren sehr viel am Patientenbett.
Vor den Visiten wurden Patienten untersucht. Da konnten einem die Assistenzärzte, die alle nett und bemüht waren, was erklären und wir konnten oft an unseren Untersuchungstechniken feilen. Die körperliche Untersuchung wird von den Italienern immer sehr sorgfältig durchgeführt. Wir durften Elektrokardiogramme schreiben und auswerten, bei verschiedenen Ultraschalluntersuchungen zusehen oder Blutgasanalysen auswerten. Ansonsten machen Medizinstudenten in Italien alles in ärztlicher Begleitung, da sie auch erst ab dem 3. Jahr ins Krankenhaus kommen (einen Modellstudiengang gibt es nicht). Manchmal muss man sich etwas bemühen, etwas gezeigt zu bekommen oder sich einfach an die Fersen eines Assistenzarztes heften. Oft passierte aber auch einfach nichts, weil die Ärztetraube ohne Ende diskutierte. Dann sind wir zu beliebigen Patienten gegangen, um sie zu untersuchen. Zugänge gab es nicht wirklich zu legen, Blutabnahmen wurden schon vor 8 Uhr erledigt (war es mir nicht wert). Aber ich durfte immerhin ungeübt eine Punktion der A. radialis durchführen.
Apopros Punktion: Bei einer Aszitespunktion reichte der Assistenzarzt mit unsterilen Handschuhen dem Punkteur, der „sterile“ Handschuhe trug, die Materialien an. Und Desinfektionsspender gibt es bei den Patientenzimmern keine, lediglich im Schwesternzimmer, wo die Infusionen vorbereitet werden.
Alles in allem sollte man von einer Famulatur in Italien im Vergleich zu Deutschland nicht zu viel erwarten, aber gelernt habe ich natürlich trotzdem einiges.
Die „Arbeitszeiten“ waren von 9 bis maximal 14 Uhr oder nachmittags von 14 bis maximal 20 Uhr.
Eine Incoming hatte in der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie weniger gute Erfahrungen gemacht. An manchen Tagen gab es nur eine OP, an vielen gar keine, sodass sie teilweise drei Stunden nur rumsaß.

Mir sind teilweise italienische Studenten begegnet, die mit Englisch sehr große Schwierigkeiten haben. Einige Assistenzärzte waren da glücklicherweise fitter. Zur Vorbereitung hatte ich mein Schulitalienisch aufgefrischt und den Medizinersprachkurs an meiner Uni besucht. Meine Italienisch-Kenntnisse reichen ins B1 Niveau und die Assistenzärzte verstand ich recht gut damit, bei Patienten wurde es schon schwieriger, sodass ich B2 Niveau und medizinisches Vokabular empfehlen würde. Napoli hat noch einen eigenen Dialekt, den zum Beispiel die alten Professoren im Krankenhaus sprechen, da verstand ich leider nur einzelne Wörter.
Bewerbung
Bewerbung über BVMD über ein Jahr vorher.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
EKGs
Punktionen
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 2.07