Ich hab mich dank der vielen guten vorherigen Bewertungen für eine Famulatur in der ZNA der Kasseler Klinikums entschieden. Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, es ist wirklich richtig super da!! Die Stimmung ist wirklich super gut und die Ärzte haben einfach richtig Lust einem was beizubringen, selbst wenn viel zu tun ist. Das geht von den Assistenzärzten bis hin zum Chefarzt. Man wird als voller Teil des Teams angesehen und fühlt sich sehr geschätzt. In allen drei Bereichen wurde einem auf Rückfragen viel und geduldig erklärt. In der Inneren möchte ich besonders das tolle Engagement einiger Ärzte betonen, die ständig während des für sie auch oft stressigen Alltags nach besten Möglichkeiten uns Studenten Dinge erklärt und beigebracht haben.
Die Famulatur teilt sich bei einem Monat in die Bereiche Innere, Neurologie und Unfallchirurgie. Vorgesehen sind je 10 Tage, aber man kann es sich unter Absprache auch anders aufteilen. Bei 15 Tagen werden nur zwei Bereiche empfohlen, damit man dort einen guten Einblick bekommt.
Innere:
Besonders in der Inneren Medizin darf man sehr viel selbst machen, wie zum Beispiel Patienten aufnehmem (körp. Untersuchung, dokumentieren, Zugang legen), Blut abnehmen (eigentlich Aufgabe der Pflege, aber man darf gerne üben, wofür die Pflege sehr dankbar ist, dass man ihnen Arbeit abnimmt), Sonographie (bin jetzt nach einem Monat schon ziemlich sicher, vor allem Echokardiographie!), arterielle Punktion, ZVK oder Shaldon-Katheter legen (unter super guter Schritt-für-Schritt-Instruktion vom Anästhesie-OA), Pleurapunktion u.v.m. Alles, was man noch nicht gemacht hat, wird einem gezeigt, dann darf man es selber machen, wenn man sich sicher fühlt. Super tolle Ärzte, gerade zwei der Oberärzte probieren so viel wie möglich einem praktische Dinge am Patienten beizubringen. Aber auch viele der Assistenzärzte können sich noch sehr gut in die Studenten hineinversetzen und bringen einem gerne etwas bei. Auch bei Schockräumen ist man Teil des Teams und darf je nach eigenen Fähigkeiten mitwirken. Zumindest eine Flexüle darf man fast immer legen. Oft haben wir gemeinsam Kaffeepause gemacht und es haben öfter Ärzte leckeres Essen mitgebracht.
Neuro:
Durchweg super nettes Team! Rückfragen werden alle ausführlich beantwortet und je nach Zeit wurden einem auch praktische Fähigkeiten, wie die neurologische Untersuchung, Lumbalpunktion oder Sonographie der Halsgefäße beigebracht. Teilweise hätte ich mir hier noch ein bisschen mehr eigenständiges Arbeiten, z.B. selbst Patienten aufnehmen, gewünscht, aber insgesamt hat es mir auch hier sehr gut gefallen. Manchmal waren die Neurologen aber auch mit administrativen Arbeiten beschäftigt, wodurch auch mal Momente waren, in denen es nichts zu tun gab. Das ist aber auch normal in einer Famulatur, denke ich. Ich habe diese genutzt, um nochmal neurologische Themen im Buch nachzulesen, den Schwestern mit Blut abnehmen und Flexülen zu helfen oder mit den anderen Famulanten essen zu gehen. In der Neuro gibt es auch viele Schockräume, oft mit Verdacht auf Apoplex, die auch sehr interessant sind. In den meisten Fällen wird dann auch ein CT des Kopfes angefertigt. Auf Nachfrage erklären einem auch die meisten Radiologen die CT-Bilder, sodass man auch hier sehr profitieren kann.
Unfallchirurgie:
Da zu meiner Zeit ein mildes, eher kaltes Wetter war, bei denen die Menschen eher drin bleiben und sich seltener verletzen, war es hier recht ruhig. Ich habe die meiste Zeit mit einem bis zwei Assistenzärzten zusammengearbeitet, die beide super nett waren und einem alles auf Nachfrage erklärt haben. Ein bis zwei mal pro Tag konnte ich Patienten nähen. Das hatte ich schon in einem Skillslabkurs gelernt, was ganz sinnvoll war. Auch die Schwestern zeigen einem gerne wie man z.B. Gipse anlegt oder ähnliches. Die Freiräume habe ich auch genutzt zum Lernen, Blut abnehmen oder mal was essen gehen. Oft haben wir hier aber auch zusammen gegessen.
Insgesamt bin ich super zufrieden. Ich konnte in einem super netten Team viel lernen. Wenige Ausnahmen gibt es auch hier, aber denen kann man meistens ganz gut aus dem Weg gehen. Ich fühle mich in vielen praktischen Fähigkeiten jetzt viel sicherer und habe einen guten Eindruck über die Akutversorgung in den drei Fächern bekommen. Danke für die super Famulatur!
PS: Es schadet nicht, von den genannten Fächern sowohl theoretisch als auch praktisch schon ein paar Basics zu können. Dann kann man sich noch besser einbringen. Ist aber natürlich kein Muss.
Bewerbung
Ca. ein halbes Jahr im Voraus per Mail an den Chefarzt Dr. Weber.