Ursprünglich hatte ich mich auf eine Famulatur in der Notaufnahme des Krankenhauses beworben und auch eine Zusage dafür erhalten. Die Notaufnahme wird jedoch von Schwestern und Pflegern geleitet, ärztliches Personal kommt nur in schwierigen Situationen dazu. Deshalb bin ich mit den Internisten mitgelaufen. Die meiste Zeit war ich auf Station.
Morgens gab es ein Meeting, bei dem die Ärzte aller Fachgebiete von der Nachtschicht berichteten. Danach ging es zur 2-3 stündigen Visite. Hier fand der größte Teil der Lehre statt, obwohl diese sich sehr unterschiedlich gestaltete. Manche Ärzte hatten überhaupt keine Lust darauf und ignorierten mich regelrecht, andere steckten mehr Zeit in mich als in ihre Patienten. Bis zum Schluss wurde mir jedoch nichts Praktisches angeboten, was ich hätte machen und lernen können. Patienten untersuchen, Blutentnahmen und Flexülen legen war dann bei explizierter Nachfrage möglich. Schlussendlich ist man sehr für seinen Wissenszuwachs selbst verantwortlich, da es dort kein richtiges Konzept einer Lehre gibt (das Teaching Hospital liegt in Banjul, der Hauptstadt).
Ein großer Pluspunkt war die Freiheit in meiner Zeitgestaltung. Ich konnte zu jeder Zeit in die Notaufnahme oder in den OP gehen, um (hauptsächlich) zuzusehen und die Abläufe kennenzulernen. Zweimal durfte ich die Kutannaht machen. Wenn man ein wenig fordernder ist, wäre bestimmt auch mehr drin!
Bewerbung
Vorlauf: ein halbes Jahr
Kontakt: zunächst über einen Verein aus Brandenburg, der sich in Gambia engagiert. Jetzt aber direkt über das Krankenhaus:
Mr. Kebba Manneh (CEO)
jariemanneh@gmail.com
(+220) 996 80 01