Ich muss meine Zeit im KH Starnberg etwas unterteilen, weil ich sehr unterschiedliche Eindrücke hatte
1) Normalstation und Residenz
Pro: Sehr nettes Team, klasse Assistenzarzt (hat sehr viel erklärt, sehr bemüht uns etwas beizubringen, ist mit uns sogar auf Patientensuche gegangen, damit wir etwas lernen, war fachlich sehr versiert), OÄ kamen zu den Visiten und waren auch sehr nett und hilfsbereit; da es Sommer war und es öfter nachmittags nichts zu tun gab, konnten wir ab und zu früher nach Hause gehen und die Zeit genießen
Contra: teilweise wenig Patienten, wenig zu tun
2) Notaufnahme (eigentlich hatte ich mich für 4 Wochen Famulatur in der internistischen Notaufnahme beworben, was mir auch bestätigt wurde; letztendlich konnte ich allerdings wegen zu vielen Famulanten und PJlern nur <2 Wochen in der NA verbringen; es ging sogar so weit, dass eine PJlerin einen Plan erstellt hat, wer wann wo hinrotieren kann, damit alle glücklich sind; das ist eindeutig Aufgabe der Klinik und nicht einer Studentin)
Pro: spannende Patienten
Contra: die Assistenzärzte in der NA werden dort nach sehr kurzer Zeit eingesetzt, was man an der Herangehensweise und Routine merkt; das Ansehen der Ärzte bei den Pflegekräften ist katastrophal und man kann sich denken, wie es dann für Famulanten und PJlern ist (man darf erst 30 Minuten nach Einlieferung zum Patienten, weil dieser von den Pflegekräften durchgemessen wird, Nadel bekommt und erst dann darf man anfangen zu anamnestizieren; man darf keine Nadeln legen, wird die ganze Zeit weggeschickt und die Stimmung ist im Keller); ich hab mich dann im Schichtdienst einsetzen lassen, weil ansonsten keine Möglichkeit bestand, dass ich in die NA rotiere (hatte dann auch 4x Nachtdienst mit 1 Tage zwischendrin frei und konnte auch meistens gegen Mitternacht gehen + Assistenzärztin war super lieb)
Insgesamt kann ich eine Famulatur in der Inneren am KH Starnberg, unter diesen Bedingungen, nicht empfehlen. Mein Gefühl war, dass das Krankenhaus viele Famulanten und PJler angenommen hat, damit die Blutentnahmen gesichert werden und die HIWI-Jobs abgenommen werden, aber dass es eigentlich um die praktische Ausbildung geht wird hierbei vergessen. Vor allem der Kontakt zwischen Pflege und Ärzten/angehendes ärztliches Personal hat mich schockiert.