Also generell kann ich mal eine Auslandsfamulatur jedem empfehlen!! und die Philippinen sind ein wunderschönes Land, habe selten so herzliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Wir waren 2 Studenten aus Innsbruck und haben dort 4 Wochen famuliert. Generell kann man überall herum rotieren und jeden Tag woanders hingehen. Deswegen haben wir auch nicht für 1 fixes Fach angefragt - uns wurde gleich gesagt dass wir auch alles ein bisschen anschauen können.
PRO:
- leichte Bewerbung
- alle Stationen frei zugänglich
- man kann den Tag gestalten wie man will, wenn man mal ein verlängertes Wochenende will ist das auch egal
- jede woche mindestens 2x Fortbildungen die sie auch auf Englisch halten sobald sie sehen, dass Auslandsstudenten da sind
- die Ärzte sprechen fast alle perfekt Englisch und sind unglaublich lieb
- teilweise hat sich eine Ärztin mit uns 1 Thema rausgepickt (zB Schlaganfall, Dengue Fieber, ....) und ganz genau von vorne bis hinten durch besprochen und erörtert - so etwas kannten wir von zuhause beispielsweise überhaupt nicht!
- viel mitoperieren im OP, man darf da echt einiges machen und mithelfen; generell ist es sehr spannend alles mal anschauen wobei man sagen muss dass man außer im OP nicht sehr viel helfen kann
- wunderschönes Land zum herumreisen und billig
CONTRA:
- wenig Hilfe in der Ambulanz oder bei der Visite weil da eindeutig eine Sprachbarriere mit den Patienten besteht
- sehr viele Ärzte wodurch man oft einfach zu viel ist und eher im Weg umgeht
- es kümmert sich nicht wirklich ein bestimmter Arzt um einen, daher ist es auch nie aufgefallen oder war einfach egal wenn wir krank waren oder ein verlängertes Wochenende machten
- außer Chirurgie sind die anderen Fächer eher unnötig weil man nicht wirklich was zu tun hat
Alles in allem kann ich eine Famulatur aber sehr empfehlen! Einfach allein um mal zu sehen was es so alles gibt und wie in solchen Ländern viel erreicht wird mit wenigem zur Verfügungstehendem. Interessant waren für uns natürlich auch die Malaria und Dengue Fälle, sowas sieht man bei uns ja nicht wirklich und somit war das sehr spannend. Ganz anders laufen dort auch die Reanimationen ab - das ist generell ein riesen Bestandteil des Tages - da klingelt dann eine Glocke im ganzen Krankenhaus woraufhin alle Ärzte in Ausbildung sich im Patientenzimmer einfinden und mithelfen zu reanimieren - sehr chaotisch! Man kann oft nicht helfen, wir haben va viele Kinder sterben gesehen. Man muss einfach offen sein für neues, die medizinischen Handlungen va auch im OP sind teilweise sehr fragwürdig ;) aber das System funktioniert so einwandfrei! Ich fands unglaublich spannend, die Leute nehmen einen herzlich auf, laden einen auch gleich mal zum Essen ein zu sich heim oder auf ein Bier und das herumreisen war super!
Bewerbung
Wir haben uns ca 1 Jahr davor beworben. Alles sehr entspannt. Haben nach ein paar Tagen schon die Zusage bekommen. Generell muss man aber ein bisschen hartnäckig bleiben, die Philippino sind seeeeeeeehr entspannte Leute - einfach das Email 2 oder 3x schicken, dann bekommt man schon noch eine Antwort. Bewerbung einfach per Mail an Dr. Espinosa: espifox@yahoo.com.ph. Wir haben diese Email selber aus dem letzen Bericht und haben einfach hingeschrieben, war kein Problem er hat sich sehr gefreut! Und haben auch bei Robert Sanchez (ein Freund von Dr. Espinosa): r_ranchez@yahoo.com gewohnt, war sehr leicht auszumachen und sehr billig. ca 100 euro pro Person für die 4 Wochen. Natürlich ist dort alles eher einfach gehalten und würde auch empfehlen ein großes eigenes Moskitonetz mitzunehmen, da dort vor allem in der Regenzeit viele Mücken sind. Am besten eines für ein Doppelbett, denn dort sind nur Stockbetten und dann klappt das besser damit (+ Hacken zum montieren nicht vergessen) Was ich wirklich nochmal hervorheben möchte ist, dass wir wie ein Teil der Familie aufgenommen wurden. Waren bei einer Geburtstagsfeier dabei, öfter mit ihnen am Abend essen oder was trinken und es wird auch alles mögliche angeboten für Ausflüge usw.