Mit einer Freundin verbrachte ich vier Wochen in dem kleinen Krankenhaus eine Stunde von Kathmandu entfernt. Wir haben uns bewusst gegen Kathmandu entschieden, und diesen Entschluss aufgrund Lärm- und Abgasbelastung definitiv nicht bereut. Das Krankenhaus ist sehr klein, zu unserer Zeit gab es drei Ärzte dort: eine Gynäkologie, die vor allem Schwangerschaftsberatung betrieben hat, einen sehr ahnungslosen Chirurgen und einen PJler, der praktisch die ganze Klinik geschmissen hat. Die Fälle, die es zu sehen gab, glichen vor allem Fällen einer Allgemeinarztpraxis, da es sonst in dem Ort keinen anderen Arzt gibt und man mit Fieber, Husten Heiserkeit ins Krankenhaus geht. Sonst gab es viele Schwangeren - Schals und einige Platzwunden zu nähen, was ich jedoch aufgrund der Situation nicht machen wollte. Viel medizinisches Wissen haben wir nicht mitgenommen, da der PJler konstant im Stress war, um alle Patienten adäquat zu versorgen und der Chirurg wirklich keine Ahnung von irgendwas hatte. Aufgrund der Sprachbarriere waren wir stets auf Übersetzung angewiesen und konnten keine eigenen Patienten betreuen oder befragen. Nichtsdestotrotz konnten wir einen sehr guten Eindruck vom medizinischen System dort gewinnen und haben durch die Begegnung mit vielen sehr gastfreundlichen Menschen wunderbare Erfahrungen gemacht, die wir in einer größeren Stadt vermutlich nicht hätten sammeln können, da uns nach spätestens einer Woche jeder Dorfbewohner gekannt hat und wir zu jedem Fest und jeder Feierlichkeit freimütig eingeladen wurden. Im Nachhinein hätte ich im Voraus mehr praktische Erfahrungen sammeln sollen, um beispielsweise wenigstens eigenständig nähen zu können. Man hat zwar viele Krankheiten gesehen, die es hier in Deutschland nicht zu sehen gibt, aber das war es von medizinischer Seite leider auch schon. Nichtsdestotrotz kann ich eine kleinere Stadt wie Pharping für eine Nepal-Erfahrung nur empfehlen, da in größeren Stätten kein Mensch einen Touri zum Tee in sein Haus einladen würde. Der kompetente PJler wird leider bald die Klinik verlassen, was meines Erachtens fatale Folgen für das Kh mit sich bringen wird. Es wird wohl einen Nachfolger geben, und von diesem hängt dann vermutlich auch ab, wieviel man von einer Famulatur dort mitnehmen wird. Mit der Gynäkologin haben wir zwar versucht uns anzufreunden, aber sie ist sehr launisch und hat teils krasse rückständige Ansichten, und bei Untersuchungspraktiken des Chirurgen konnte ich teils nicht hinschauen (mit der bloßen Hand wurde in eine offene Wunde getatscht, oder sinnlos der komplette Nasenknorpel mit der Lido-Spritze durchstochen, was sehr schmerzhaft ist - zwei kleine Nahtstiche wären weniger schmerzhaft gewesen als diese lokale Betäubung...)
Bewerbung
3/4 Jahr vorher über Nepalmed
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Gebühren in EUR
250 Dollar
Schreib dem/der Verfasser/in
Noten
Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
2
Stimmung Klinik
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Lehre auf Station
3
Insgesamt
2
Durchschnitt 2.13
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