Ich war einen Monat im Belegkrankenhaus Bethanien aus der Station Onko/Hämatologie. Ich wollte explizit auf diese Station, da ich das Fach so interessant finde. Die Patienten stammen aus der angeschlossenen Praxis am Klinikum, die stationär Chemo erhalten oder aufgrund schlechter Blutwerte/ Befinden aufgenommen werden. Das Krankenhaus hat keine (Notfall)Ambulanz, wodurch ich die ganze Zeit mit Assistenzärzten auf Station war. Visiten fanden täglich durch Ärzte der Praxis statt, sie sind aber danach direkt wieder in diese verschwunden. Ich war also die meiste Zeit mit den Assistenzärzten zusammen und habe die Patienten betreut. Dabei durfte ich diese aufnehmen, vollständig alleine untersuchen und Vorschläge zum weiteren Vorgehen machen. Die Selbstständigkeit hat mich sicherer im Umgang mit Patienten gemacht!
Nun zu der Klinik an sich: Die Assistenzärzte sind fast ohne Ausnahme EU-Ausländer. Die Stimmung war teilweise durch kindische Streitereien unter den Assistenten ziemlich schlecht. Man erklärte mir, dass verschiedene Kulturen daran Schuld seien. Viele Ärzte konnten kein akzentfreien Deutsch und hatten Schwierigkeiten mit der Patientenkommunikation. Großes Thema war die Prüfung, die EU-fremde Ärzte nach einem Anerkennungsjahr machen müssen. Davor werden sie nicht nach Tarif bezahlt und dürfen auch offiziell nur wenige Dienste machen (haha...). Der Wechsel der Assistenten an dieser Klinik ist extrem enorm gewesen. Schuld ist anscheinend die Klinikführung, die möglichst kostengünstig Ärzte anstellen möchte. Als spätere Arbeitsstelle habe ich daher das Bethanien-Krankenhaus ausgeschlossen, auch wenn die Famulatur für mich gut gewesen ist!
Ich habe außerdem sehr gutes kostenloses Mittagessen täglich bekommen.
Bewerbung
Beworben habe ich mich ein 3/4 Jahr vorher. Allerdings wäre das nicht nötig gewesen, im Bethanien-Krankenhaus sind Famulanten nicht so häufig wie in großen Kliniken und auf der Hämato/Onko schon gar nicht.