Meine zweiwöchige Famulatur in der Neurologie im Klinikum Emden hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es gibt 2 größere Normalstationen (B23 und B24), eine Stroke Unit und daneben ist es auch möglich, in der ZPA (Zentrale Patientenaufnahme) zu hospitieren. Die neurologischen Stationen gehören zu den moderneren Stationen der Klinik. Der Tag startet um 8:15 Uhr mit der Frühbesprechung, in welcher man am ersten Tag einer Assistenzärztin bzw. einem Assistenzarzt zugeteilt wird, der über den gesamten Zeitraum der primäre Ansprechpartner bleibt und welchem man die meiste Zeit begleitet. Um 12:30 gibt es täglich eine Röntgenbesprechung, die auch immer sehr interessant war. Auf Station läuft man bei den Visiten mit, begleitet Konsilaruntersuchungen, schaut zusammen Untersuchungsbefunde an etc. Einzig beim Briefe schreiben war es manchmal etwas langweilig nur daneben zu sitzen, auch wenn man jetzt nicht dabei zuschauen musste, sondern sich z.B. mit Amboss beschäftigen konnte. Daher empfiehlt es sich hier dann zwischenzeitlich mal auf die Stroke Unit zu wechseln oder in die ZPA zu gehen, wo eigentlich immer was los ist. Es lohnt sich, in beiden etwas Zeit zu verbringen, da man dort einfach sehr viel sieht und noch mehr selber praktisch durchführen kann (Anamnese, Untersuchungen, kurze Dokumentation, Pat. ins CT fahren). Hierbei muss man sagen, dass alle Assistenzärzte sehr nett sind und sich freuen, wenn sie von Studenten begleitet werden und etwas beibringen können. Auch der Kontakt zur Pflege war sehr angenehm. Ebenso sind aber auch alle Oberärzte sowie der Chefarzt super. Hierbei lohnt es sich insbesondere, bei der Chefarztvisite dabei zu sein, da Prof. Büttner viel erklärt und man vor allem die "interessanteren" Fällen näher durchgeht. Zudem wird sehr viel für die Studenten geboten, es gibt täglich wechselnde Seminare unterschiedlicher Fachrichtungen, die alle sehr lehrreich waren und locker gestaltet wurden. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit mit dem NEF mitzufahren, hierzu muss man sich Sicherheitsschuhe in der Krankenpflegeschule ausleihen und fragt dann einfach um 7:30 Uhr auf Intensivstation nach, ob man heute mitfahren könnte. Dies hat viel Spaß gemacht und man sieht so auch noch den präklinischen Bereich.
Untergebracht ist man im Personalwohnheim direkt auf dem Klinikgelände, dadurch hat man sehr kurze Wege. Die Zimmer sind einfach ausgestattet, Dusche und Toilette werden gemeinschaftlich geteilt, genau wie eine Küche. Die Bäder sind hierbei leider nicht immer so sauber, aber es ist im Großen und Ganzen ok, zumal die Unterkunft ja kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Ebenso kann man jeden Morgen in der Personalcafeteria frühstücken gehen, mit frischen Brötchen und großer Auswahl an Aufschnitt etc. Auch das Mittagessen ist kostenlos und entgegen mancher alter Berichte gut. Die Stadt Emden bietet eine Vielzahl an Restaurants und Bars, zudem kann man am Wochenende auch Ausflüge zu den ostfriesischen Inseln oder z.B. nach Greetsiel machen, wodurch es gerade im Sommer freizeitmäßig viel zu entdecken gibt.
Insgesamt hat mir die Famulatur einen sehr guten Einblick in die Neurologie gegeben, da man ein breites Spektrum an Erkrankungen gesehen und somit auch viel gelernt hat. Zudem ist die Stimmung in der Klinik wirklich super, wodurch es Spaß gemacht hat, hier zu famulieren. Außerdem wird hier sehr viel für Studenten geboten (Seminare, Fahrradausleihe, NEF Mitfahrten), so dass man das Klinikum Emden insgesamt nur empfehlen kann.
