Gerontopsychiatrie (geschlossen und offen), forensische Psychiatrie
Fachrichtung
Psychiatrie
Zeitraum
8/2019 bis 8/2019
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Kontra: Im Voraus meiner Famulatur habe ich wenig bis gar keine Infos zu Kleidung, Arbeitszeiten etc. bekommen. Im Nachhinein hat sich das aber alles sehr schnell geklärt und ich hätte mir null Sorgen machen müssen - das einzig gute wäre gewesen, ich hätte Stethoskop, Hammer und Leuchte mit gebracht.
Pro: Quasi alles. Es gibt überhaupt keine Kleidungsvorschrift (was vor allem im Sommer bei Hitze sehr angenehm war), ich konnte jeden Mittag umsonst mit Psychologen, Pjlern, Assistenz- und Oberärzten ein sehr gutes Mittagessen genießen - bei dem man sehr viele gute Infos sammeln kann. Generell herrschten auf meinen Stationen sehr gute Stimmung zwischen den vier Disziplinen (Sozialarbeiter, Psychologe, Arzt, Pfleger), da ja auch alle gleichermaßen in den Therapieprozess eingeschlossen sind, das wurde durch die täglichen zweimaligen Übergaben unterstützt, bei denen alle anwesend sein müssen, obwohl es ja eigentlich nur die pflegerische Übergabe an die nächste Schicht ist. Mir gegenüber waren alle sehr interessiert und aufgeschlossen, sodass ich jederzeit entscheiden durfte ob ich lieber mit der Arzthelferin Blutabnehmen üben, mit einem ärztlichen/psychologischen Therapeuten bei einem Gespräch dabei sein möchte oder zum Beispiel ein EKG mit einem Assistenzarzt durchspreche.
Jede Woche findet mindestens einmal eine Visite statt, die aber auch nicht so "normal" ist: Therapeut, Bezugspfleger, Sozialarbeiter und wer sonst noch Interesse hat sitzen in einem großen Arztzimmer und dann werden nach und nach Patienten hereingeholt und man bespricht in der Runde was anliegt. Vor allem am Anfang, wenn man noch nicht jeden Patienten kennt, ist das sehr lehrreich und entspannt. Ich konnte jederzeit Fragen stellen, was ich vor allem bei Psychopharmaka oft getan habe.
Da es keine Notaufnahme gibt, wurden die Patienten einfach auf die Stationen geschickt und dann konnte ich mit einem Assistenzarzt zusammen die gesamte körperliche und psychologische Untersuchung durchführen, da das ja noch nicht wie sonst im Krankenhaus "durchgecheckt" wurde.
Feierabend konnte ich sehr flexibel gestalten, oft bin ich bis 16 Uhr geblieben oder etwas länger, wenn beispielsweise eine Aufnahme angekündigt wurde.
Der Umgang mit den über 60jährigen Patienten ist mir höchstens eine Woche schwer gefallen und dann manchmal, wenn ich gewarnt wurde, dass jemand fremdaggressiv ist. Ansonsten waren eigentlich alle sehr offen mir gegenüber mit ihren oft sehr schweren Schicksalen, außer natürlich auf der forensischen Station, was ich aber therapeutisch auch sehr interessant fand. Ich fand es sehr schön, dass, anders als im Krankenhaus, Patienten auf der Station (oder draußen) und nicht in ihrem Bett "leben", allein dadurch, dass alle gemeinsam in einem Speiseraum die Mahlzeiten annehmen, wodurch alles belebt ist und man immer in Kontakt kommen kann.
Ich bin insgesamt sehr froh, meine erste Famulatur hier gemacht zu haben, da ich mich von der ersten Sekunde an aufgehoben gefühlt habe und immer willkommen war ohne mich damit zu stressen, dass ich medizinische Tätigkeiten noch nicht oder nicht mehr konnte.
Bewerbung
Halbes Jahr vorher, an die Personalabteilung
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Patienten aufnehmen Patienten untersuchen Blut abnehmen Eigene Patienten betreuen EKGs