Ich kann eine Famulatur auf der Psychiatrie der Schlossparkklinik nur empfehlen!
Ich kam mit doch "bescheidenem" Psychiatrie-Vorwissen in die Famulatur und habe sehr, sehr viel gelernt!
Es wird einem alles gezeigt, was einen interessiert und ALLE Mitarbeiter sind sehr freundlich und haben immer ein offenes Ohr. Der Chefarzt arbeitet sehr genau und gewissenhaft, weshalb er doch manchmal ziemlich streng wirken kann. Allerdings ist er ebenfalls ein sehr netter und engagierter Arzt, dem vor allem die Weiterbildungen sehr am Herzen liegen. (Es gibt immer 2 Fortbildungen / Vorträge pro Woche nach der Mittagsbesprechung und immer wieder Blitzfortbildungen für Pflegepersonal, bei dem auch die Medizinstudenten recht herzlich eingeladen sind - man lernt und wiederholt sehr viel!)
Ich war auf der 2K - Suchtstation, hatte allerdings auch Patienten mit Depression, Schizophrenie, Angsterkrankungen usw. auf der Station. Man kann, wenn man sich wohl fühlt, auch selbst Patienten "übernehmen" und diese aufnehmen, untersuchen, visitieren, die Briefe verfassen, Untersuchungen / Therapien anmelden..
Man kann auch bei einer EKT zusehen und die Anästhesie, der psychiatrische Oberarzt und Assistenzarzt erklären dabei gerne was.
Tagesablauf sah ca. so aus:
ca. 07:50 Beginn, bis 08:10 dann Blutabnahmen, um 08:10 Übergabe mit der Pflege, 08:30 Frühkonferenz, anschließend Einzel- oder Gruppenvisiten (die Einzelvisiten ziehen sich manchmal auch bis in den Nachmittag), 12:30 Mittagskonferenz (2x pro Woche dann im Anschluss noch Fortbildung), gemeinsames Mittagessen aller Abteilungen (war immer sehr angenehm), nachmittags dann Neuaufnahmen, Briefe, Untersuchungen, Botengänge etc.
Ich kam eig. nie vor 16:30 aus dem Haus, meist wurde es 17:00, was aber vollkommen okay war, da man meist doch sinnvolle Arbeit macht und nicht bis 17:00 absitzen muss und Däumchen dreht. Wenn man sich integriert wird man gerne als Hilfe angenommen und hat auch so einiges zu tun. Langeweile gab es so gut wie nie!
Man kann auch zu einer (oder mehreren) der vielen Therapien mitgehen und auch dort mitarbeiten. So war ich bei einem Suchtseminar dabei und konnte dort Patienten über die körperlichen Folgen von Suchtkonsum aufklären. Das Therapieprogramm ist unglaublich riesig und man findet immer etwas, das einen interessiert. Auch die Therapeuten, die Pflege und die Sozialarbeiter sind sehr engagiert und freundlich.
Fazit der Famulatur: Eines der nettesten Teams, das ich in meinen Famulaturen kennenlernen durfte, unglaublich viel gelernt und sehr froh über die Wahl :-)
Bewerbung
ca. 5 Monate im Voraus per Mail an Fr. Hirt (unglaublich nettte Dame! schöne Grüße, falls sie das gerade liest :-) )