Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Eines kann ich im Vorhinein schon sagen: ich kann Lienz empfehlen!
Ich war insgesamt drei Wochen in Lienz auf der Pädiatrie und habe die Zeit sehr genossen.
Lienz allgemein:
Lienz ist eine kleine Stadt, hat aber alles was das Herz begehrt: Sportlich ist für jeden etwas dabei ob wandern, radfahren, rafting, skifahren, Klettersteige, klettern oder Sauna. Generell ist ein Rad sehr hilfreich um von A nach B zu kommen. In der Innenstadt säumen kleine Läden und Restaurants die Gassen und sogar ein Kino hat Lienz zu bieten.
Zum Krankenhaus allgemein:
Das Krankenhaus ist ein kleines Bezirkskrankenhaus, hat allerdings aufgrund des großen Einzugsgebietes relativ verschiedene Krankheitsbilder und Stationen. In Osttirol scheint das KH keinen so guten Ruf zu haben und z.t. ist die Ausstattung noch etwas altmodisch (Papierkurven etc). Generell herrscht eine relativ entspannte Arbeitsatmosphäre und es ist alles ein weniger stressig als in den Häusern wo ich bisher war.
Wenn man, wie ich, eine Unterkunft im Personalwohnheim hat, kann man ab Samstag Abends vorher anreisen. Prinzipiell gibt es Zimmer in der Stadt oder direkt neben dem Krankenhaus Im Heim neben dem Krankenhaus werden Bettwäsche und Handtücher gestellt, eine Waschmaschine befindet sich im Keller. Das Heim ist sehr sauber, ordentlich und sogar gratis! Am ersten Tag bekommt man Kleidung (T-shirt, Hose und Mantel) ausgehändigt sowie einen Spint. Außerdem gibt es drei Mal täglich gratis Essen in der Kantine (Frühstück, Mittag und Abends).
Zur Pädiatrie:
Es ist eine relativ kleine Station mit meistens 3 Ärzten untertags im Dienst welche die Neonat sowie auch die normale Kinderstation zusammen betreuen.
Es ist fast immer Zeit für einen Kaffe und man kann ziemlich jeden jede noch so dumme Frage stellen.
Der Primar ist einfach wahnsinnig nett, hilfsbereit und hat immer Zeit für die ein oder andere fachliche oder politische Diskussion. Außerdem gibt es zwei sehr motivierte Assistenzärzte, die man auch alles fragen kann. Ich habe selbst noch nie ein so angenehmes Klima auf der Station erlebt wie hier! Der einzige Nachteil war, dass ich im Sommer/spätsommer da war und um diese Zeit anscheinend jedes Jahr relativ wenig los ist und wir hatten oft nichts zu tun beziehungsweise nur wenige Patienten. An manchen Tagen ist generell nur ein Patient pro Tag in die Notaufnahme gekommen. Daher würde ich euch empfehlen eure Famulatur/PJ möglichst nicht im Sommer zu planen.
Als Famulant hat man keine spezifischen Aufgaben, kann allerdings überall zusehen. Ich war die meiste Zeit alleine und ich denke auch, dass mehrere Famulanten/KPJler vermutlich zu viel ist für eine so kleine Station. Wenn man motiviert ist kann man sicher auf Anfrage auch selbst Ambulanzpatienten untersuchen und mit einem Arzt anschließend das weitere Vorgehen besprechen. Bei Sectios und Saugglockengeburten ist auch immer ein Kinderarzt anwesend, welchen man auf Nachfrage auch beschatten darf. Außerdem kann man auch jeden Tag in der Früh Neugeborene untersuchen. Bei größeren Kindern darf man auch Blut abnehmen/Venflons legen, bei den kleineren machen das immer die Schwestern (Kapillär) oder Ärzte. Die wirklich kritisch kranken Kinder werden meistens nach Villach und Innsbruck weggeflogen, das heißt für alle, die mehr Hightechmedizin sehen möchten, wäre ein solches Zentrum sicher besser geeignet.
Mein Fazit: Die Pädiatrie Lienz ist meiner Meinung nach nicht nur aufgrund des supernetten Teams sehr zu empfehlen um ein breites Spektrum an Krankheiten und Grundwissen sich anzueignen!
Bewerbung
Wir haben uns ein halbes Jahr vorher beworben, allerdings waren dann auch schon manche Stationen (Unfall, Allgemeinchirurgie,..) nicht mehr wählbar
