Wir waren insgesamt 4 Famulanten auf der Chirurgie und teilten uns nach der täglichen Morgen- und Röntgenbesprechung je nach Lust und Laune zwischen den drei Bettenstationen (wo man hauptsächlich Aufnahmen macht und die Pflege bei den Blutabnahmen unterstützt sowie bei Visiten mitgeht), der Ambulanz, der Endoskopie und dem OP auf. Viele Möglichkeiten, im OP zu assistieren - wenn man an nette Chirurgen gerät, dann wird man teilweise täglich eingeteilt und darf auch vieles selbst ausprobieren und zunähen. Ich zB. war bei diversen gefäßchirurgischen OPs, Hernien, Laparotomien und einem Whipple dabei und konnte viel mitnehmen. Sonst haben wir Famulanten eigene Diensthandys bekommen, auf denen wir angerufen wurden, wenn es auf einer Station oder im OP etwas zu tun gab. Die Ärzte waren eigentlich durchgehend sehr nett, viele haben von selbst Dinge erklärt, von denen sie glaubten, dass sie uns interessieren könnten. Vor allem auch die Turnusärzte haben sich teilweise sehr viel Zeit genommen, um zu erklären oder nochmal gemeinsam Zugang legen/Blut abnehmen zu üben und einem über die Schulter zu schauen. Auch der Kontakt zur Pflege war vor allem in der Ambulanz sehr gut. Auf den Stationen hatte man bei manchen Schwestern das Gefühl, sie eher zu nerven, wenn man sich mal verstochen hat oder die Blutröhrchen oder ähnliches nicht gefunden hat - aber das ist wohl in vielen Krankenhäusern so...
Mittagessen haben wir zum Mitarbeiterpreis bekommen und war so gut wie jeden Tag möglich, außer man hatte eine lange OP. Prinzipiell konnte man sowieso kommen und gehen, wann man wollte, auch Nachmittagsdienste waren gerne gesehen. Wenn man zwischendurch einen Tag frei brauchte, war das absolut kein Problem, bzw. ist gar nicht aufgefallen.
Im Großen und Ganzen kann ich die Famulatur sehr als erste Famulatur empfehlen, da man viele Möglichkeiten hat, die Basics wie Anamnese, Status, Blutabnahme, Venflons legen etc. zu üben. Außerdem wurde mir die Famulatur auch als Primärversorgung angerechnet (MedUni Wien). Wenn man chirurgisch interessiert ist, dann kann man auch so ziemlich jeden Tag als Assistenz im OP verbringen, was echt cool ist.
Bewerbung
halbes Jahr vor Famulaturbeginn über das chirurgische Sekretariat