Ich hatte eine coole Zeit im Regionshospital Nordjylland!
Der Tag beginnt immer um etwa viertel vor acht mit einem Kaffee (das wichtigste für die Dänen) im Pausenraum. Dann folgt die Morgenbesprechung und die Röntgenbesprechung. Das ist natürlich alles auf Dänisch und deshalb nicht immer gut zu verstehen ;) danach konnte ich mir meistens komplett aussuchen, wo ich hingehen wollte. Ich bin meistens in die Notaufnahme oder in den OP gegangen. In der Notaufnahme guckt man meistens bei allem nur zu, aber die meisten Ärzte erklären viel auf Englisch.
Einige Ärzte haben mich auch oft gefragt, was meine Idee für die Diagnose ist,oder haben mich auch nochmal untersuchen lassen. Grundsätzlich ist es aber viel zugucken. Dinge wie Blutentnahmen oder Viggo legen machen die Krankenschwestern.
Im OP kann man auch viel assistieren, wenn man fragt und möchte. Ich habe bei einigen laparoskopischen Eingriffen die Kamera halten und auch nähen dürfen und habe bei ein paar offen operierten Hernien Haken gehalten.
Einmal war ich auch mit einem deutschen Oberarzt in der Hernien-Sprechstunde, das war auch cool.
Generell ist die Stimmung im Krankenhaus echt spitze! Man darf alles fragen, es gibt kaum Hierarchien und jeder ist einfach super lieb und hilfsbereit. Es wird großen Wert auf Kaffeepause und Mittagessen (kostet in der Mensa um die 4€) gelegt.
Auch die Schwestern sind gut drauf und total nett.
Um 15 Uhr ist regulär für die Ärzte Feierabend (wird auch echt drauf geachtet!), nur die Ärzte in der Notaufnahme bleiben bis 17 Uhr. Ich bin meistens um 3 oder halb vier gegangen, nach 3 wird es aber echt nicht erwartet, dass man bleibt. Auch wenn man mal früher gehen will, ist das gar kein Problem.
Ich hatte das Glück, dass ich an meinem ersten Tag eine andere deutsche Famulantin kennen gelernt habe und wir viel zusammen unternommen haben. So war ich in Løkken, Lønstrup, Hirtshals, Frederikshavn, Aalborg, Skagen und habe einen Tagestrip nach Göteborg gemacht :)
Hjørring ist eine süße kleine Stadt, in der man sich schnell wohl fühlt. Vom Bahnhof kommt man schnell in alle umliegenden Städte.
Ich habe kostenlos in einem kleinen Wohnheim-Zimmer vom Krankenhaus gewohnt, mit eigenem Bad und Gemeinschaftsküche. Bettwäsche kann man im Keller von der Kinderambulanz holen.
Generell war es eine echt nette Zeit. Weil man aber mit wenig Dänischkenntnissen nicht viel am Patienten machen kann im Krankenhaus, würde ich empfehlen soviel Dänisch wie möglich vorher zu lernen. Ich habe ein bisschen was mit Babbel gelernt, das war an sich ziemlich gut.
Organisiert wurde alles von der leitenden Oberärztin Nina Wensel. Es war alles super geplant von ihr und sie hat immer direkt auf meine Mails geantwortet. Da Nina bei meiner Ankunft nicht da war, hat sich eine amerikanische Assistenzärztin, die in Mannheim studiert hat, total lieb um mich gekümmert.
Ich kann das Krankenhaus wirklich sehr empfehlen für eine Famulatur/PJ und für alle, die mal in das dänische Gesundheitssystem reinschauen wollen.
Bewerbung
Beworben hab ich mich ca 5 Monate vorher per Mail bei Nina (nina.wensel@rn.dk) Sie ist Deutsche, also man kann ihr ruhig auf Deutsch schreiben. Außer einem MRSA Test musste ich sonst nichts einreichen. Und wundert euch nicht, dass ihr keine offizielle Zusage vom Krankenhaus bekommt oder so - Nina kümmert sich!
Nina hat explizit gesagt, dass sie sich auch sehr auf deutsche PJler freuen würde, oder auch sonst auf Leute, die auch mal nur für eine Woche sich das dänische System anschauen wollen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Mitoperieren Röntgenbesprechung Notaufnahme