Ich war während meiner Famulatur vor allem in der sozialpädiatrischen Ambulanz, damit ich dies als ambulante Famulatur zählen lassen kann. Natürlich kann man eine Rotation zur Station (Eltern-Kind oder Kinder-Station) absprechen. Das Patientenspektrum ist breit gefächert und reicht von kinderpsychiatrischen bis zu neuropädiatrischen Fällen. D.h. es gibt viele Kinder mit infantiler CP oder anderen körperlichen als auch psychischen Behinderungen, aber eben auch ADHS oder anderweitiger sozialpädiatrischen/psychiatrischen Problemen.
Dadurch dass es keine Akut-Kinderklinik ist, haben die Ärzte hier bis zu einer Stunde für einen Patienten Zeit. Somit bekommt man eine ausführliche pädiatrische/sozialpädiatrische bzw. psychiatrische Anamnese als auch körperliche Untersuchung mit und hat Zeit die Kinder ebenfalls mitzuuntersuchen. Das hat mir sehr geholfen die komplette pädiatrische Erstanamnese mit Untersuchung als auch die Entwicklungsschritte der Kinder zu kennenzulernen, welche man wohl in Akutkliniken oder beim Kinderhausarzt eher unvollständig sieht. Wenn man möchte, kann man mit dem Patienten weiter zur psychologischen, logopädischen, physiotherapeutischen oder/und ergotherapeutischen Diagnostik mitgehen und bekommt somit ein genaues Bild von dem jeweiligen Kind.
Das Ärzteteam, als auch das gesamte Therapeutenteam, nimmt einen herzlich auf. Man darf während der Aufnahme kleine Aufgaben übernehmen und es werden stets gerne bestehende Fragen erklärt. Es gibt ein mal wöchentlich eine EEG-Weiterbildung, welche aber ein etwas zu hohes Niveau für Studenten hat. Es gibt auch regelmäßige Fortbildungen donnerstags als auch morgendliche ärztliche Teambesprechungen.
Ich kann eine Famulatur hier wärmstens empfehlen, auch wenn es etwas auf dem Land liegt, da man hier 'in Ruhe' die Kinder, welche vom Kinderarzt zur genaueren Diagnostik überwiesen wurden, kennen lernt. Natürlich sieht man phasenweise viele Kinder, welche 'nur' ADHS oder Schulprobleme aufweisen, jedoch bekommt man ein Gespür für die kindliche Entwicklung und gleichzeitig gibt es öfters Kinder die seltene komplexe Störungen haben, welche man sonst nur in Humangenetik kennenlernt. Wie auch in anderen pädiatrischen Kliniken, darf man hier als Famulant keine eigenen Aufnahmen machen, was aber hier auch verständlich ist.
Man kann für ca. 200 Euro im Personalwohnheim wohnen.
