Es war eine super Famulatur, vor allem um das Handwerk des ärztlichen Daseins zu erlernen. Auf der Station liegen zwischen 7 und 12 Patienten, sodass man sich in jeder Krankenakte gut auskennt. Es gibt eine 1 zu 1 Betreuung mit der Oberärztin, von der man viel lernen kann. Außerdem könnte man auch im Ambulanten Team der SAPV hospitieren. Die Unterkunft war direkt in der Klinik - eigenes Zimmer, eigenes Bad, Gemeinschaftsküche.
Tagesablauf: Dienstbeginn 8 Uhr, dann gemeinsame Visite aller Patienten mit aktuellem Status bis ca. 9/10 Uhr. Gemeinsames Frühstück mit der Pflege - die Stimmung auf der Station ist echt top. Ich habe jeden neuen Patienten selbst aufgenommen. Dabei konnte ich mir beliebig viel Zeit lassen für Anamnese und körperliche Untersuchung - hauptsache gründlich. Danach gemeinsame Besprechung...super Übung für das alltägliche Handwerk und immer Beratung über das weitere Vorgehen. Alle Untersuchungen auf Station haben wir gemeinsam gemacht, meist Sonografie, aber auch BE, Branüle, Bluttransfusionen, EKG, Aszites- & Pleurapunktion, ZVK-Anlage. Wenn ich noch etwas sehen wollte, konnte ich Patienten jeweils begleiten, zum Beispiel in die Gastro oder Radiologie. Artbriefe durfte ich auch schreiben bzw. es versuchen. Schluss war meist gegen 15 Uhr, aber das ist relativ locker gehalten, wenn man nochmal etwas unternehmen möchte.
In Neubrandeburg selbst gibt es nicht so viel zu sehen, aber mit Rennrad und Laufschuhen war ich sehr gut dort aufgehoben. Für die Wochenenden ist ein Auto empfehlenswert, um zur Ostsee oder nach Berlin zu fahren.
Alles in allem eine wirklich empfehlenswerte Famulatur. Ich habe sehr viel gelernt bei einem tollen Arbeitsklima. Palliativstation ist zum Lernen sehr gut geeignet, weil alle weniger Stress und damit Zeit für dich als Famulant haben. Einzig hätte ich mir manchmal sogar etwas mehr Strenge gewünscht in Form von Abfragen, aber so war es entspannt.
Bewerbung
ca. 4 Monate vorher über den Ansprechpartner für Famulatur auf der Klinik-Website