Meine 2-wöchige Pflichtfamulatur hatte Höhen und Tiefen.
Pluspunkte:
- Wenn man sich selbst darum kümmerte, konnte man eigene Patienten in der Ambulanz untersuchen und dann dem Oberarzt vorstellen. Hier kam es immer auf den Oberarzt an, der gerade da war, wie viel und ob überhaupt etwas erklärt wurde.
- Der leitende Oberarzt war noch am engagiertesten und kam auch 1 oder 2 Mal in der Woche auf Station um das Spiegeln bzw. eine HNO-Untersuchung durchzuführen.
- Sehr gutes Essen in der Mensa, was für Famulanten kostenlos ist
- Möglichkeit bei OPs zuzuschauen
- Blutabnahmen/Vigos macht die Pflege, freut sich aber, wenn man seine Hilfe anbietet. Wer jedoch seine erste Famulatur macht und Blutabnahmen üben will, sollte wohl eher wo anders hingehen, dass es täglich nur wenige gibt
Minuspunkte:
- Die Stimmung im Team bzw. auf Station ist am Gefrierpunkt. Man hat schon am ersten Tag gemerkt, dass etwas nicht stimmt und dass das Team generell unzufrieden ist. Die Pflege petzt beim Oberarzt über Turnusärzte/AAs wenn sie einen Fehler gemacht haben anstatt es direkt anzusprechen. Besonders schockiert war ich, als ich gesehen habe wie einzelne Assistenzärzte im OP von OP-Pflegern, Oberärzten oder Anästhesisten gemobbt wurden, nur weil sie eben bei einer OP noch nicht so sicher waren. Am vorletzten Tag meiner Famulatur wurde ich sogar von einer der Assistenzärztinnen angeschrien, was mir einfalle, so faul im Arztzimmer zu sitzen den ganzen Tag, nachdem ich 4 Stunden im OP verbracht habe und an diesem Tag zum erstem Mal das Arztzimmer sah. Ein Lichtblick waren lediglich die zwei Turnusärzte, mit denen wir uns sehr gut verstanden haben und mit denen die zwei Wochen auch wie im Flug vergingen. Da die Turnusärzte alle paar Monate wechseln, kann sich das jedoch ständig ändern.
- Die Hauptaufgaben sind vormittags die Aufnahme von Patienten und Dokumentation oder den OP-Zettel, den man am ersten Tag bekommt, abzuarbeiten um die geforderte Anzahl an OPs zumindest gesehen zu haben, auch wenn man nur blöd in der Ecke steht. Besonders feindlich war es im OP und man froh sein konnte, wenn man nicht angesprochen wurde.
- Öfters wusste man nicht, was man auf Station anfangen soll, zumal wir zwei Studenten waren und es selbst für einen wenig zu tun wäre. Selbst in der Ambulanz gab es höchstens ein freies Zimmer zum untersuchen, so dass wir meistens zu zweit Patienten angeschaut haben.
Fazit: Eine Famulatur auf der HNO in Graz kann ich eher nicht empfehlen. Wer interessiert an HNO ist, solle sich wohl eher an einer anderen Klinik bewerben, da man wohl jeden Funken von Enthusiasmus verliert. Dank der anderen Studenten war es eine lustige Zeit und Graz ist eine super Stadt! Es soll wohl auch nicht überall so schlecht sein wie auf der HNO, die meisten Studenten auf der Inneren waren sehr zufrieden.
Bewerbung
ca. 2 Monate vorher im Sekretariat angerufen und Platz bestätigt
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen Patienten untersuchen Braunülen legen Blut abnehmen Röntgenbesprechung Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Patienten aufnehmen