- Einleitung:
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für die Innere Fachabteilung im St. Elisabeth Krankenhaus. Ich bin wunschlos glücklich was die Betreuung und Lehre angeht.
Meine einmonatige Famulatur endet in wenigen Tagen und ich bin tatsächlich traurig, dass es schon so schnell vorbeiging!
Im Rahmen meines Studiums habe ich schon einige Einblicke in den Klinikalltag gewinnen können und bisher habe ich nirgendwo so ein supertolles Ärzteteam kennenlernen dürfen, wie in dieser Abteilung!
- Tagesablauf:
Als ich bereits etwas eingearbeitet war, begann ich meinen Tag selbstständig mit Blutentnahmen + ggf. Viggos (periphere Zugänge) legen.
Mir wurde gezeigt, wie ich Blut aus ZVKs und Ports abnehme , Blutkulturen auswerte und Blutgasanalysen durchführe und auswerte (einmal durfte ich unter ärztlicher Beobachtung sogar eine arterielle BGA machen). Wenn man Anfangsschwierigkeiten bei Blutentnahmen und Viggos hat, sind die Ärzte sehr verständnisvoll, es ist gar kein Problem, wenn es nicht immer klappt und man muss wirklich nie Angst haben, dass den Kollegen zu sagen und um Hilfe zu beten, denn Unterstützung bekommt man jederzeit gerne!
Alternativ kann man natürlich die Ärzte morgens auch bei der Visite begleiten.
Gegen ca. 10 Uhr waren die meisten Blutentnahmen erledigt. Meist ergaben sich folgende Optionen:
1) Man bleibt auf Station und untersucht Patienten, die z.B interessante körperliche Befunde haben, ggf. Anamnese, Schellong- Test
2) Man hilft in der Ambulanz / Notaufnahme (körperliche Untersuchung, Zugang + Blutentnahme, EKG- Auswertung)
3) Man schaut den Oberärzten in der Endoskopie / Ultraschall über die Schulter
Da hat man eigentlich die freie Auswahl, was man sich anschauen kann, es gibt definitiv viel zu lernen und zu sehen!
Die Ärzte beantworten jegliche Art von Fragen und erklären jederzeit gerne alles, was man noch wissen möchte und einen interessiert, unabhängig davon wo man sich aufhält.
Gegen 12 Uhr geht man meistens zusammen Mittag essen. Man bekommt für seine gesamte Famulatur Essenskarten, für die man sich eine warme Mahlzeit mit z.B Salat, Dessert und Getränk kostenlos holen kann, alles wirklich lecker!
Nach dem Mittagessen ist das Prozedere wie zuvor, dass man sich frei in den Bereichen bewegen kann und sich anschauen kann, was einen gerade interessiert.
Auf Station hat man zu dem Zeitpunkt die Laborwerte fertig, so dass es natürlich sehr spannend kann sein, die Werte mit den zugehörigen Krankheitsbildern mit den Ärzten zu besprechen.
Gegen 13:45 Uhr trifft sich der Großteil der Ärzte zur Röntgenbesprechung, wo ein Radiologe diverse Röntgen / CT / MRT Aufnahmen der internistischen Patienten mit dem Ärzteteam bespricht. Es lohnt sich definitiv dorthin zu gehen, es gibt einiges zu lernen!
Nach der Röntgenbesprechung bietet es sich an mit den Stationsärzten mitzulaufen und ggf. bei gewissen Sachen mithelfen.
Ich war eine wochelang mit einem der ärztlichen Kollegen im Spätdienst und durfte ganz viel sonograpische Untersuchungen bei Patienten machen, während mir vom Arzt erklärt worden ist, wie ich mit welchen Schallköpfen umgehe, welche Artefakte es gibt, wie Organe aussehen sollten und wie sie ausgemessen werden können, was pathologisch ist etc. so dass ich sehr, sehr viel gelernt habe. Ich bekam oft Aufgaben wie:" Untersuche Patient xy körperlich und danach besprechen wir was du herausgefunden hast.", d.h wir haben ausführlichst viele Krankheitsbilder, EKGs, BGA- Auswertungen, Laborbefunde, eigentlich alles mögliche besprochen, so dass ich enorm viel Wissen erlangen konnte.
Auf Anfrage durfte ich auch Einblicke in die Intensiv- sowie Überwachungsstation gewinnen, was natürlich sehr spannend war und natürlich eine tolle Abwechslung zum "üblichen" Stationsalltag war.
Neben diversen praktischen Aufgaben (Blutabnehmen + Viggo, körperliche Untersuchungen, Schellong - Test, Sono) durfte ich mich auch daran versuchen Visitenberichte zu verfassen,nachdem ich Patienten untersucht habe. Die ganze Dokumentation war im Nachhinein gar nicht so einfach wie ich dachte, weil man den Patienten dafür wirklich sehr detailliert untersuchen und analysieren soll und ganz viele Dinge gleichzeitig im Kopf behalten muss - das war allerdings kein Problem, weil mein ärztlicher Kollege jederzeit für Hilfe zur Seite stand und alles am Ende nachbesprochen wurde.
(-) einen einzigen Kritikpunkt hätte ich allerdings. Bestimmtes Ambulanzpersonal ist recht harsch drauf - ich wurde ohne "bitte" und "danke" dazu aufgefordert diverse "Botengänge" zu machen "fahr mal den Rollator auf Station", "bring mal das Blut weg" und zwar permanent, so dass ich eigentlich nur Aufgaben von Pflegepraktikanten erledigen sollte, ohne etwas zu lernen. Da man als Famulant in keinster Weise den Ambulanzpflegern unterstellt ist, habe ich diese "Befehle" aus reiner Höflichkeit ausgeführt, fand es allerdings nicht in Ordnung. Es gibt auch die "Regelung", dass sich nur ein Famulant in der Ambulanz aufhalten dürfe, selbst wenn es darum ging sich nur mal kurz interessante körperliche Befunde anzuschauen. Wenn man mehrere Famulanten hat, es manchmal auf Station nichts zu sehen / tun gibt und die Endoskopien ja auch nicht die Kapazität für mehrere Studenten haben, finde ich diese Regelung unnötig.
An dieser Stelle nochmal ein riesengroßes Dankeschön - an erster Stelle, an die sehr, sehr lieben Assistenzärzte, die auf den Stationen 1A, 3A, 3B und Intensiv / Überwachungsstationen eingesetzt waren und mit denen ich den Großteil der Zeit meiner Famulatur verbracht habe.
Ich habe sehr viel bei euch gelernt, ihr seid immer sehr freundlich und verständnisvoll gewesen und habt euch stets für uns Famulanten eingesetzt. Die Arbeit hat super Spaß gemacht!
Vielen Dank auch an den Chefarzt sowie die Oberärzte, die mich in der Endoskopie immer willkommen hießen und mir viel erklärt haben.
An dieser Stelle möchte ich mich auch beim restlichen Personal bedanken, d.h MFA (die mir Blutabnehmen beigebracht hat), das Pflegeteam von den Stationen 1A,3A,3B und Intensivstation, die immer sehr aufgeschlossen und freundlich mir gegenüber waren und gerne geholfen haben, sowie das Team der Endoskopie, das ebenfalls stets sehr freundlich war.
- Fazit:
Eine Famulatur hier lohnt sich definitiv! Ich kann mich nur wiederholen, dass ich mir kein besseres Team zum Arbeiten vorstellen könnte, das Krankenhaus sehr familiär ist (und zentral gelegen!) und man sehr viel Lernen kann.
Bewerbung
Ich habe ein halbes Jahr vorher eine Bewerbungsmappe im Sekretariat abgegeben und einige Tage später eine Zusage per Mail bekommen.