Das Klinikum Emden ist um Studenten und Lehre merklich bemüht. Ich habe in meiner ersten Famulatur wirklich viel gelernt und mich sehr willkommen gefühlt.
Am ersten Tag sollte ich mich um 7:20 beim Chefsekretariat melden. Dort war zwar erstmal niemand, aber nach etwas Warten wurde ich von einer Ärztin eingesammelt und mit zur Frühbesprechung genommen, die täglich 7:35 anfängt und den regulären Arbeitstag einläutet. Im Laufe des Vormittags konnte ich mir Kleidung, Schlüssel, Essenskarte und Zugang zum Patientensystem (mit Assistenzarztrechten) abholen. Das funktionierte zu meinem Erstaunen alles reibungslos.
Mit der Essenskarte bekommt man kostenlos Frühstück (gute Auswahl, Brötchen, diverse Aufstriche, Müsli, Obst) und Mittagessen (2-3 Gerichte, als Vegetarier muss man manchmal etwas basteln, aber klappt eigentlich immer, Salattheke, Nachtisch und Getränk). Es besteht auch die Möglichkeit im Wohnheim unterzukommen.
Der teils sogar mehrfach täglich stattfindende Studentenunterricht lohnt sich ebenfalls. Hier stellen Ärzte von den verschiedenen Stationen ein meist praxisnahes Thema vor, häufig sogar mit passendem Patient.
An regulären Tagen beginnt nach der Frühbesprechung erstmal die Arbeit auf Station. Hier bin ich meist erst mit zur Visite gegangen oder aber mit der Stationsassistenz zum Blutabnehmen und Flexüle legen. Teils hat mein zuständiger Assistenzarzt sogar mit der Visite auf mich gewartet, was ich sehr lieb fand. Das Verhältnis zur Pflege ist sehr gut und familiär, die meisten Oberärzte stellten sich direkt mit Vornamen vor.
Ich hatte jederzeit die Möglichkeit in die Zentrale Patientenaufnahme oder den Funktionsbereich zu gehen und bei Sonographien, Echokardiographien, ÖGDs, Koloskopien und Bronchoskopien zuzusehen. Auch mehrere Pleurapunktionen konnte ich sehen und sogar einmal assistieren. Ich habe niemanden getroffen der nicht absolut freundlich und geduldig auf Fragen geantwortet hätte, ob Pflegepersonal, Personalabteilung, Assistenz- oder Stationsarzt.
Wer eine nette, gut strukturierte und organisierte Famulatur möchte in der man wie ein potentiell zukünftiger Kollege behandelt wird und nicht nur eine billige Aushilfskraft ist, ist in Emden absolut richtig.
Falls ihr euch dafür interessiert schaut auf der Website des Klinikums nach dem Studentenleitfaden, dort sind alle Informationen auch zur Anmeldung, Wohnheim, Studentenunterricht und Checklisten für ersten und letzten Tag zu finden.
Bewerbung
Ich habe mich im November beworben und im Februar angefangen. Einen Platz im Wohnheim habe ich leider nicht mehr bekommen, das ist wohl besonders für lange Famulaturen schwierig.