Da Ebersberg im Vergleich zu einer Uniklinik in der Großstadt insgesamt kleiner ausfällt, hatte die gesamte Famulatur eine persönlichere Note. Mir persönlich gefiel das im Umgang sehr gut, da man nicht nur Student XY sondern als passagerer Teil des Teams angenommen wurde. Sowohl das Verhältnis unter den Ärzten als auch mit dem Pflegepersonal war respektvoll, zeitweise ausgelassen fröhlich und stets professionell.
Das gesamte Team, inklusive Chefärztin Frau Dr. med. Budiman, ist bestrebt zu lehren und das unter Berücksichtigung der persönlichen Interessen des Studenten. Natürlich führt dies zu einer gewissen Erwartungshaltung an den Lernfortschritt. Ich habe diesen Anspruch als motivierend empfunden Fertigkeiten zu üben und mein Wissen zu erweitern oder aufzufrischen.
Im Laufe der Zeit hatte ich Gelegenheit mich in Abläufe einzufügen und konstruktiv einzubringen. Ob mediane Laparatomien, über Schnittentbindungen, bis hin zu Routineeingriffen oder Spontangeburten, man darf sich überall im Rahmen seines individuellen Könnens, selbstverständlich unter Anleitung, aktiv beteiligen.
Verantwortlicher für Famulanten und Pj- Studenten ist der leitende Oberarzt Herr Dr. med. Hasmüller. Er war sehr bemüht wirklich jede noch so detailversessene Frage von mir zu beantworten. Sein sorgfältiger Arbeitsstil scheint zwar hin und wieder pedantisch, gibt aber Sicherheit und die Chance Routinefertigkeiten wie Aufklärungsgespräche, chirurgische Händedesinfektion, Op- Vorbereitungen etc. von der Pike auf durch seine strukturierte Anleitung zu lernen.
Ein paar Dinge gibt es aus meiner Sicht dennoch zu beachten:
Man muss trotz aller Motivation seitens der ärztlichen Kollegen, seine Interessen anbringen und einfordern, sonst geht das im Stationsalltag verständlicherweise unter.
Wenn man eine Pause braucht, gerade falls man am Op-Tisch steht, ist es ratsam diese rechtzeitig mit den anderen Ärzten koordinieren.
Insgesamt durfte ich für eine Famulatur sehr viel machen, was ich mir erst während des Pj erhofft hatte. Meine Tätigkeiten gingen weit über Blut abnehmen und periphere Venenverweilkanülen legen hinaus. Also wer Lust hat schon während der Famulatur einen tiefen Einblick in das Fachgebiet der Gynäkologie und Obstetrik zu bekommen ist in Ebersberg genau richtig.
Bewerbung
Ich hatte mich etwa sechs Wochen vor Famulaturbeginn und zwar über das Bewerbungsformular auf der Internetseite der Kreisklinik Ebersberg online beworben.
Unter Angabe des Zeitraumes, der Art der Famulatur (Station oder Ambulanz) und der Fachrichtung wurde ich an die zuständige Kontaktperson weitergeleitet.
An Unterlagen waren ein Lebenslauf und ein Gesundheitszeugnis nötig. - konnte online angehängt werden!
Alles Weitere (Dienstkleidung, Namensschild, Essensmarken etc.) konnte ich vor Ort am ersten Famulaturtag recht unkompliziert regeln.