Das Team nahm mich sehr höflich auf und in der Pädiatrie sind alle per Du. Der Chefarzt fragt auch, welche Bereiche euch am meisten interessieren (Säuglingsstation, Kinderstation, Neonatologie), sodass man auf Wunsch auch entsprechend rotieren kann.
Mein Arbeitstag begann um 7.45 Uhr mit der Frühbesprechung und Übergabe der Kinder. Daraufhin folgte die Visite, bei der ich die Kinder aktiv mit untersuchen konnte und die Gespräche mit den Eltern erfolgten. Im Anschluss erfolgte die Arztbriefschreibung, die Auswertung von Befunden und weitere Untersuchungen der Kinder (Sonografie, EEG etc.) Dabei konnte ich jederzeit Fragen stellen und die Ärzte nahmen sich Zeit, um diese zu klären. Darüber hinaus bestand immer die Möglichkeit mit in die kleine Kindernotaufnahme zu gehen, wenn dort ein Notfall vorstellig wurde. Es war immer die Zeit für ein gemeinsames Frühstück mit dem ganzen Team und der Pflege. Mittagessen war auch jederzeit möglich. Die Übergabe erfolgt gelegentlich auch in der Neonatologie mit anschließender Röntgenbesprechung.
Durch die sehr flache Hierarchie ist man voll im Team integriert und ich konnte innerhalb der zwei Wochen sehr viel lernen. Man wird als Famulant sehr geschätzt, sodass ich insgesamt die Famulatur sehr empfehlen kann.
Zusätzlich ist Wernigerode eine schöne Stadt, sodass man nach Feierabend und an den Wochenenden viel Zeit in der Natur und dem Harz verbringen kann.
Das Klinikum stellt bei rechtzeitiger Anmeldung eine Unterkunft. Darüber hinaus werden Frühstück, Mittagessen und Abendessen gestellt.
Da im Verhältnis zu sonst weniger Stress war, war mein Einsatz sehr flexibel und die Ärzte kümmerten sich immer darum, mir auch möglichst viel zeigen zu können. So konnte ich oft aus Notaufnahme/Ambulanzen/Wochenstation/Ultraschall/Ergometrie/Lungenfunktion/Metacholintests/etc aussuchen, wo ich gerne dabei sein möchte. Wenn es Blutabnahmen o. Flexülen zu legen gab wurde immer an mich gedacht und angerufen, genauso wenn ein Patient in der Notaufnahme angemeldet wurde oder auf einer anderen Station ein spannendes Krankheitsbild zu sehen war (ich war zu der Zeit die einzige Famulantin und keine PJler auf den Stationen). Ich durfte selbstständig Anamnesen durchführen, Status erheben und meine Verdachtsdiagnose äußern. Ich konnte jederzeit Fragen stellen und fühlte mich nie überfordert oder allein gelassen. Die Schwestern auf Station und in der Notaufnahme waren super nett und halfen immer gerne weiter - natürlich sollte man sich zu Beginn jedem vorstellen, das versteht sich ja von selbst. ;)
Abschließend kann ich eine Famulatur an der Kinderklinik Neustadt wärmstens empfehlen.
Bewerbung
Bewerbung etwa halbes bis ein Jahr im Voraus, wenn man eine Unterkunft benötigt.
