1. Famulatur, dementsprechend unerfahren war ich vor Ort.
Je nach Arzt, dem man anfangs zugeordnet wird, kann man viel oder weniger lernen - am meisten haben mir die PJler was beigebracht.
Der Tag beginnt wie bei den meisten in der Früh um 7e, ein Teil der Visite bzw. die "wichtigen" Patienten hat man sich vor der Morgenbesprechung um 8 kurz angeschaut und ist dann zur morgendlichen Röntgenbesprechung gegangen. Viel wurde dort den Studenten nicht erklärt, danach musste man Blut abnehmen und Leitungen legen und das Spiel hat sich Tag für Tag wiederholt.
Optional gab es für mich 3x die Chance in den OP zu kommen, 2x durfte ich assistieren und 1x nur zuschauen. Das hatte mehrere Gründe - zum einen, wollte man nur erfahrene Assistenzen und zum anderen, gab es viele Blut abnahmen und Co. die man erledigen sollte. Die Stimmung innerhalb der OPs war gut, selbst, wenn man sich mal ausversehen unsteril machte, wurde man nicht zur Sau gemacht.
Dennoch gibt es mehreres zu kritisieren:
- die Ärzte selber beklagen sich lieber lauthals 30 min im Flur über Patienten und Arbeitsbedingungen und wundern sich dann, warum Sie immer erst um 18 Uhr Feierabend haben
- In der Notaufnahme durfte man nicht nähen, außer man hatte schon Erfahrung
- Einen Rotationsplan, Fortbildungsplan oder OP-Plan gab es perse nicht für Studenten
- Gelernt habe ich am meisten durch Zufall - wenn Ärzte aus der Inneren Medizin oder Wirbelsäulenchirurgie, sowie Gynäkologie mich auf Station was gefragt haben, wo ich Blut abnehmen sollte.
- Dafür, dass es Lehrkrankenhaus von der Uni Tübingen ist, wird wenig auf Lehre geachtet.
Pros:
- Dienstende zw. 15-16 Uhr
- Es gab 2 Ärzte, die mich immer wieder abgefragt haben und kleinere Basics beigebracht haben
- Auf Station durfte ich mal nekrotisches Gewebe sezieren
- Man besaß ein Telefon und konnta via Pjler Zugang ins Pc System eingreifen