Es geht um eine allgemeine internistische Station. Das Team besteht in der ersten Linie aus Residentes (± Assistenzärzte?) und Medicos Internos de Pregrado (± KPJler), Fachärzte kommen tagsüber vorbei, sich nur ihre eigene Patienten anzuschauen. Ich habe die meiste Zeit mit den Internos verbracht, habe aber auch die Möglichkeit gehabt, an den Fortbildungen für Residentes teilzunehmen.
Dienst offiziell 7-15, man fangt mit der Morgenbesprechung an danach gibt es Unterricht für Internos (Innere/Chirurgie/OB-Gyn). Tagsüber macht man Visite, untersucht PatientInnen, hilft Briefe schreiben, oder bekommt kleine Monitoring-Aufgaben wie Vitalparameter regelmäßig messen. Falls man sich an einen Residenten oder Facharzt anhängt, kann man auch bei spezialisierteren Untersuchungen zuschauen und mitmachen. Es wurde mir empfohlen, auch Nachtdienste zu machen (die heißen aber, dass man 32 Stunden am Stück durcharbeitet (7:00 bis 15:00 am nächsten Tag)), und wo/ob man zum Schlafen kommt ist auch nicht immer sicher.
Das größte Pro war das Team, es waren alle unglaublich nett, engagiert, extrem motiviert und immer bereit, Sachen zu erklären. Es wird sehr viel Wert auf Ausbildung gelegt und es werden oft Papers gelesen und diskutiert, immer wenn es ruhiger ist werden kleine Fortbildungen oder Patientenvorstellungen gemacht. Dadurch dass es allgemeine Innere ist, sieht man diverse und ungewöhnliche Krankheitsbilder.
Ich habe vor allem am Anfang sehr wenig Spanisch gesprochen, was den PatientInnenkontakt eingeschränkt hat, aber die meisten Ärzte und Studierende können gut Englisch, und mit den Fachausdrücken kennt man sich sowieso aus. Dadurch dass es ein privates Spital ist (und ziemlich high-end), war es mit praktischen Tätigkeiten eingeschränkt (um Blutabnahmen/Venflons usw kümmert sich ausschließlich die Pflege).
Essen ist zum Frühstück, Mittag, und falls man auch Nachtdienst hat auch zum Abendessen gratis; man braucht jedoch eigene weiße Kleidung (Jeans, T-Shirt und Mantel).
Alles in allem war das eine sehr gute, lehrreiche, aber auch anstrengende Famulatur, die ich aber jederzeit empfehlen würde. Einmal dürfte ich sogar im OP bei Aortenklappenersatz zuschauen.
Bewerbung
Bewerbung ein bisschen mühsam, per email an Departamento de Enseñanza e Investigación (es wurde Lebenslauf, Empfehlungsschrieben etc verlangt), ca ein halbes Jahr vorher.