Es war meine 1. Famulatur und ich denke ich hätte es eigentlich nicht besser treffen können. Habe insgesamt sehr viel gesehenen und selber machen dürfen, wobei einem vor allem in die Hände spielt dass einen alle schnelle kennen und es fast familiär zu geht. Es sind also fast ohne Ausnahme vom Op-Dienst bis zum Chefarzt alle ausgesprochen nett gewesen und man wird schnell mit Vertrauen belohnt. Am ersten Tag gleich sehr freundlich von der Fr. Grellner (Assistentin der Geschäftsführung) empfangen worden. Ich bekam noch ein Telefon, dann ging es ziemlich direkt in die Ärztebesprechung der Chirurgie (in Coronazeiten getrennte Übergabe, sonst zusammen mit den anderen Abteiliungen), wo ich nett vom Chefarzt und der Runde OA und den 5 chirurgischen Assistenten begrüßt wurde.
Man wird als FamulantIn idR in einer Wohnung direkt auf dem Klinikgelände untergebracht wo man eine Küche, Wohnzimmer und sogar einen kleinen Garten mit Terrasse hat. Ich war ab der 2. Woche in eine Ferienwohnung in 5km Entfernung untergebracht, da noch eine Assistentin kam die keinen Führerschein hat und dann haben die mich gefragt ob ich umziehen könnte. Hab ich gerne gemacht, dafür hab ich dann ein Auto gestellt bekommen! (Für einen Famulanten schon sehr großzügig und natürlich super wenn man auch klettert etc) Mittagessen gibts gestellt, die Kantine ist echt in Ordnung.
Die Arbeit fängt um 7:30 an, wenn man Blutabnahmen übernehmen möchte. Um 8 gings in die Besprechung, wo auf chirurgischer Seite nach der Übergabe die Röntgenbilder vom letzten Tag / Nacht besprochen wurden. Nach der Morgenbesprechung bin ich meistens mit auf Visite gegangen, wenn ich nicht direkt in den OP gerufen wurde. Insgesamt wird man zu nichts gezwungen und kann sich relativ frei überlegen zu was man Lust hat und auch bei den Internisten „mitschauen“. Die Innere hat wirklich auch viele nette OÄ und AssistentInnen. Dort wurde mir viel erklärt und ich durfte gleich mal mit auf die kleine Intensivstation und selbst einen Patienten kardiovertieren! Ansonsten war ich auch viel in der Notaufnahme, wo einem alles mögliche unterkommt (bis auf jetzt schwere Polytraumata die eher nach Bayreuth etc kommen). Dort konnte ich super körperliche Untersuchung/ Anamnese/ Doku üben und auch eigene PatientInnen aufnehmen. Je nach Wissensstand kann man da sehr viel selber machen. Je nachdem was einen interessiert kann sich dann einbringen und viel fragen, mir wurde geduldig sehr viel erklärt (auch internistische Grundlagen weil ich da jetzt noch nicht so bewandert war). Vor allem was das Schallen angeht hab ich viel dazugelernt. Echokardiographien hab ich viele gesehen, Abdomen dann viele selbst gemacht. Es ist im Alltag Eigeninitiative gefragt, die sich aber sehr rentiert. Wenn man gern Blutabnahmen machen möchte und Nadeln legen will kann man das mit der Pflege absprechen, die rufen einen dann an wenns was zu tun gibt. Ich war meistens so bis 16 Uhr da, je nach dem wie viel los war und wie groß das Interesse kann man auch deutlich früher gehen oder länger bleiben. Auch Dienste kann man unproblematisch mitmachen wenn man möchte und bekommt dann den Tag darauf „dienstfrei“.
Einige Dinge die ich gemacht habe:
- Im OP assistieren, und wenn eine Op der anderen Abteilungen (Allgemein-, Viszeralchirurgie und Orthopädie) interessiert konnte man da auch fragen ob man mitmachen kann
- Blutabnahmen
- Nadeln/ Zugänge legen
- Körperliche Untersuchung
- Eigene Patienten aufnehmen / Anamnese
- Arztbrief schreiben
- Notarzt mitfahren
- Kardiovertieren auf der Intensivstation
- Sono
- Bei Pleurapunktion assistieren
- Lasix spritzen
- (Unfall-)Chrirugische Untersuchungen
- Aufklärungsgespräche zuschauen und auch selber führen wenn man sichs zutraut
- Reha-Anträge
Ãœber einen Fall muss ich noch berichtet:
Frau um die 40 J kam in die Notaufnahme mit sehr starken Schmerzen im Unterbauch, Schmerzen im Abdomen beim Gehen. Ich hab die körperliche Erstuntersuchung gemacht, Blut abgenommen. Entzündungswerte waren erhöht und McBurney und Loslasschmerz vorhanden. Hab dann den Verdacht auf Appendizitis aufgeschrieben, die internistische Assistentin die ich begleitet habe fand das auch und wir haben dann die Allgemeinchirurgen angerufen. Sie meinten klassisches Bild für Appendizitis, konnte dann noch fragen ob ich bei der OP zuschauen darf. 1 std später hat mich der OA angerufen und ich durfte als 1. Assistenz bei der laparoskopischen Appendektomie die Kameraführung machen. Appendix war fast perforiert. 2 Tage später hab ich die Frau dann wieder rumlaufen sehen. Konnte den Fall also von Anfang bis Ende begleiten, was wirklich eindrücklich war.
Ich konnte also viele erste Schritte gehen und mir wurde viel Grundlegendes mitgegeben, für die 1. Famulatur echt eine tolle „Spielwiese“.
Ich war traurig als die Zeit rum war und kann eine Famulatur an der SANA Klinik Pegnitz wärmstens weiterempfehlen!
Bewerbung
Bewerbung ca 3 Monate vorher unkompliziert über Fr. Grellner