Ich war für meine letzte Famulatur nur 2 Wochen in der Stiftung Maria Ebene.
Das Haus in Frastanz ist klein und bietet stationäre Alkoholentzugsbehandlungen an. Hier gab es bisher nur selten FamulantInnen, ich war allein, es gab keinen genauen Plan, in den ich fiel. Nach/Vor der Morgenbesprechung durfte ich bei der Pflege Blutabnahmen machen und Braunülen legen, Blutdruck messen. Mit den ÄrztInnen durfte ich PatientInnenaufnahmen inkl. Untersuchungen, nach einem Mal zuschauen auch unter Aufsicht selbstständig durchführen, Kurven schreiben, Visiten zuschauen. Dazu wurde ich in verschiedene Ambulanzen mitgenommen, bei denen ambulante Behandlung bei Substanzabhängigkeit (meistens Heroin, Alkohol) angeboten wird. Eine derzeit in Feldkirch Stadt, eine in Bregenz. Besonders hier kann man viel über Substitutionsbehandlung lernen und wird sehr gut betreut.
Dazu wurden mir zwei Einrichtungen für Langzeittherapien gezeigt, bei denen ich bei der Visite dabei sein konnte. Hier wird wenig Medizinisches gemacht, gibt aber einen wertvollen Einblick in die ärztliche Arbeit (1x/Woche kommt die Ärztin zur Visite).
Die Pflege im Haus in Frastanz war freundlich, der Kontakt war gut.
Besonders die ÄrztInnen waren sehr um mich bemüht haben mir jede Frage beantwortet und darauf geachtet, dass ich so viel wie möglich machen darf und viel lerne. Auch der Chefarzt war sehr bemüht, ihm ist "Nachwuchs" wichtig. Auch die sehr kompetente, hilfreiche und einfach persönlich liebe Chefarztsekretärin mag ich an dieser Stelle erwähnen. Sie hat mir bei jedem Anliegen geholfen und dafür gesorgt, dass ich so viel wie möglich auch von den anderen Häusern sehe. Nicht selbstverständlich, danke!
Man lernt viel über Abhängigkeit und Substitution, ich konnte aber auch andere spannende Sachen sehen wie Polyneuropathie, DM2, Psychose, Depression,...
Im Haus arbeiten direkt am Patienten ÄrztInnen, Pflege, Kreativtherapie, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen.
Essen ist für ca. 4€ möglich, selbst besorgen kann man sich nix, die Klinik ist auf einem Hügel. Krankenhausessen ist sehr gut!
Kleidung wird gestellt (OP-Kleidung in grün), man darf aber auch in Zivil arbeiten.
Bezahlung 600€ brutto pro Monat, Unterkunft kann man evtl über das KH Feldkirch bekommen, ich habs aber nicht gebraucht.
Wenn man nach Bregenz mitgehen darf auch sehr fein, dann endet der Tag in Bregenz und man kann in 5 Minuten an den See spazieren. :)
Entzugsbehandlung ist ein Unterbereich der Psych, man wird nicht die gleichen PatientInnen wie auf einer Allgemeinpsych sehen. Man muss einen Bus von Feldkirch Stadt aus nach Frastanz nehmen, die Klinik zu Fuß/mit Rad nicht gut erreichbar. Wer ein Auto hat ist im Vorteil (und bekommt einen Parkplatz).
Wer was lernen will über Substitutionsbehandlung und Substanzabhängigkeit (auch Mischabhängigkeit, z.B. Spielsucht+Alkoholabh.) und wertschätzend behandelt werden will ist hier richtig.
Bewerbung
kurzfristig möglich, aber je früher desto besser
über die Chefarztsekretärin Frau Nadine Zech
krankenhaus@mariaebene.at