Sowohl in der Famulatur als auch im PJ rotiert man innerhalb der Kinderklinik, sodass jeder einmal die NA, eine Normalstation und bestenfalls Neo und/oder Intensiv gesehen hat. Eine super Möglichkeit in alle Bereiche hinein zu schnuppern.
Begonnen habe ich meine 6 Wochen Famulatur auf der K8, die Station ist zweigeteilt in einen onkologisch/hämatologischen Bereich und einen allgemeinen (natürlich nicht infektiösen Bereich). Von klassischen Krankheitsbildern bis hin zu speziellen Fällen war alles dabei, inkl. nahezu aller Alterskategorien. Ich habe mich vom ersten Moment an gut integriert und vor allem wertgeschätzt gefühlt (nicht zwingend selbstverständlich in einer Famulatur). Aufgrund der Saison war die Station brechend voll und trotzdem wurden mir immer wieder ausführliche Erklärungen, Tipps und Tricks vom Assistenzarzt gegeben. Nach wenigen Tagen durfte ich bereits Blut abnehmen, Patienten aufnehmen und untersuchen, diverse Testungen und Provokationen betreuen etc. Bei Fragen oder Unsicherheiten konnte ich mir jederzeit Unterstützung von Seiten der Ärzte aber auch der Pflege holen. Die Stimmung auf Station ist definitiv eine der besten die ich bisher kennenlernen durfte.
Anschließend habe ich einige Wochen in der speziellen Kinder NA verbracht. Der dortige Oberarzt ist sehr engagiert und ein absoluter Sympathieträger. Ich habe selten Ärzte und Ärztinnen so für ihren Beruf brennen sehen wie in dieser Famulatur. Trotz komplett voller Ambulanz wurde uns Studenten immer wieder alles erklärt. Selbst in Notfallsituationen blieb immer Zeit für eine präzise Anweisung und parallele Erklärung des Krankheitsbildes und der einzuleitenden Therapie. Als Studentin durfte ich die Patienten zuerst vollständig alleine untersuchen inkl. Anamnese, dann eine Verdachtsdiagnose stellen und anschließend mit Therapievorschlag und Brief gemeinsam mit einem Arzt/einer Ärztin alles am Patienten durchgehen. Wenn die Ambulanz (v.a. morgens) einmal leer war, wurden durch die motivierten Ärzte gewünschte Krankheitsbilder (z.B Kind kommt mit Luftnot, was tun?) oder mögliche Prüfungsfragen fürs M3 durchgegangen. Vor allem mit Hinblick auf ein PJ dort wirklich toll!
Eine letzte Woche habe ich auf der K1, der Kinderintensiv verbracht. Die dortige Stimmung ist eine ganz andere, aber auch hier wurde sich von Seiten der OÄ und AÄ sehr viel Zeit für Erklärungen, Fragen etc. oft bei einem gemeinsamen Kaffee nach der Visite genommen. So durfte man als Student bei den regelmäßig durchgeführten Bronchoskopien und ÖGDs assistieren oder sich z.B. Schädelsonos üben. Ich bin komplett ohne Anästhesie Vorkenntnisse in diese Woche gestartet und hatte daher schon Sorgen gedanklich mitzukommen, aber mir wurden Beatmungsparameter, Intubation etc. sowohl von ärztlicher als auch PJler Seite erklärt.
Jeden Tag gibt es Mittags eine Besprechung bei der Neuaufnahmen und komplizierte Fälle durchgegangen und anschließend die radiologischen Befunde (es gibt eine eigene Kinderradiologie) gezeigt werden. Auch hier kam man sich als StudentIN willkommen vor.
PJ Unterricht fand 2x wöchentlich statt (1x im eigenen Standort, 1x außerhalb, aber gut mit der Bahn zu erreichen), auch hier duften wir jederzeit mitgehen und konnten so auch PJler aus anderen Fachrichtungen kennenlernen.
Ich habe in den 6 Wochen ein Wohnheimzimmer gestellt bekommen. Das Haus ist zwar sehr alt, aber der Fußweg zur NA beträgt sage und schreibe eine Minute. Ebenfalls erhalten habe ich eine Monatskarte für den Bielefelder Nahverkehr, sowie eine Essenskarte mit der ich mir sowohl Frühstück, Mittag und Abendessen inkl. Kaffee und Kekse holen dufte.
Alles in allem kann ich eine Famulatur in der Kinderklinik Bethel (und auch ein PJ) jedem sehr ans Herz legen der über die Pädiatrie als Fachrichtung nachdenkt und einen Einblick in verschiedene Bereiche sowie eine gute Betreuung sucht.
Bewerbung
10 Monate vorher über das Studierendenbüro (die Klinik ist ein Lehrkrankenhaus der Uni Münster)