Famulatur Anästhesiologie in Spital Walenstadt (7/2020 bis 7/2020)

Krankenhaus
Spital Walenstadt
Stadt
Walenstadt
Station(en)
OP
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
7/2020 bis 7/2020
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe den gesamten Juli in der Anästhesie in Walenstadt verbracht und hatte dort eine tolle Zeit!

Da dies meine erste Famulatur war, bin ich anfangs dementsprechend nervös in der Klinik angekommen. Allerdings hat sich meine Nervosität innerhalb der ersten Stunden im OP gelegt. Trotz nicht existierender klinischer Vorerfahrung (kam direkt nach dem Physikum) hatte ich einen super Einstieg und wurde sehr gut ins Team integriert. Da meistens vor Allem PJler als Unterassistenten in die Schweiz gehen, gehen die meisten Pflegekräfte und Ärzte zunächst davon aus, dass man bereits klinische Erfahrung mitbringt und mit einigen Abläufen vertraut ist. Hier sollte man direkt zu Beginn klar kommunizieren, was man noch nicht gelernt hat und was man sich bereits zutraut. Alle sind sehr bemüht Dinge beizubringen oder zu erklären, also braucht man keine Angst haben eine „falsche“ oder „peinliche“ Frage zu stellen :-) So macht lernen auf jeden Fall Spaß!

Die Herangehensweise lautete ganz klar: „fordern ohne Überforderung“
Man kann also sagen, dass einem immer ein Schritt mehr zugetraut wird, als man sich selbst zutraut (vorausgesetzt man hat eine normale Selbstwahrnehmung). Bei Unsicherheiten oder Zweifeln stand jedoch immer jemand beiseite, sodass im Notfall übernommen werden konnte.
So habe ich bereits ab dem 2. Tag eigenständig Patienten aufgenommen und vorbereitet und nach nur wenigen Tagen meine ersten Intubationsversuche gestartet. Durch die zuverlässige und ruhige Anleitung, hat es dann bereits nach wenigen Versuchen immer besser geklappt. Außerdem durfte ich LMs legen, bei Spinal-/Periduralanästhesien assistieren und im Grunde jede Aufgabe (unter Aufsicht) übernehmen, die ich gerne machen wollte. Wer bereits in höheren Semestern studiert, kann hier sicherlich noch mehr übernehmen. Ich hatte zB noch keinen Pharmakurs, weshalb ich bei der Dosierung oft noch Verständnisprobleme hatte. Aber selbst hier wurde immer alles bestmöglich erklärt. Mit Dr. Korbut hatte ich außerdem einige lustige Stunden beim „Hähnchenschnenkel-Schallkurs“: Er ist bekannt für seine Ultraschall-Skills und bringt einem binnen weniger Stunden das Schallen bei - angefangen am Hähnchenschenkel. Danach war selbst das Erkennen verschiedener Plexi kein Problem mehr :-)

Besonders lehrreich und motivierend war außerdem die Zusammenarbeit mit dem Chefarzt der Anästhesie, Dr. Reinhardt. Er ist sehr bemüht einem alles detailliert und verständlich zu erklären und sorgt immer für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Bei ihm lernt man nicht nur klinisches Faktenwissen, sondern auch viel über den Umgang mit Patienten. Ich denke man kann von Glück sprechen, wenn man heutzutage noch Ärzte findet, die ihren Fokus nach wie vor auf das Wohl der Patienten legen und nicht dem klinischen Alltagsstress verfallen. Nicht selten fragten mich Famulanten der anderen Stationen, ob wir nicht mal einen Tag/ eine Woche tauschen könnten.

Aber auch die anderen Oberärzte und Pfleger waren sehr nett und immer bemüht einem alles zu zeigen oder zu erklären. Zwischendurch hatte man immer Zeit, sich bei einem Kaffee zu unterhalten. Manchmal wurde man förmlich dazu überredet, einen Kaffee trinken zu gehen. Es wird also darauf geachtet, dass man zwischendurch oft genug eine Pause einlegen kann. In der Stationsküche gibt es täglich Suppen, sowie Brot und Aufstrich. Hier konnte ich mich so oft bedienen wie ich wollte.

Gewohnt habe ich im Personalhaus. Dieses befindet sich direkt neben dem Haupteingang des Spitals. Man wohnt dort in einem Einzelzimmer, ausgestattet mit einem Bett, Schreibtisch, Schrank, Kühlschrank und Waschbecken. Küche, Bad und Balkon (mit einzigartigem Bergblick) werden gemeinschaftlich geteilt. Zu meiner Zeit waren ~5-6 weitere Unterassistenten aus Deutschland und Österreich dort. Ab und zu sind wir zusammen wandern gegangen oder haben die Abende am See ausklingen lassen.

Alles in Allem also eine super Famulatur!
Einziges klitzekleines Manko: durch die Zusammenführung/Umstrukturierung des Klinikverbundes ist die Stimmung in der Klinik ab und an etwas angespannt. Außerdem sollte man sich für die Zukunft informieren, welche OPs angeboten werden und wie der OP geplant wird, da es hier in den nächsten Jahren zu einigen Änderungen kommen wird. Dennoch kann ich jedem eine Famulatur in der Anästhesie empfehlen.
Bewerbung
Bewerbung (mindestens) 1 Jahr vorher
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
EKGs
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27