Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Ich habe meine Famulatur einen Monat im Heliosklinikum Emil von Behring absolviert. Ursprünglich hatte ich mich bei der Unfallchirugie und Orthopädie beworben. Allerdings waren dort so viele PJler und Famulanten, dass mir angeboten wurde nach zwei Wochen auf die Kinderorthopädie zu wechseln. Deshalb will ich kurz über beide Famulaturteile berichten.
1. Teil Erwachsenen Orthopädie
Der Tag startet um 7:30 mit der Röntgenbesprechung, wo alle Patienten vom vorherigen Tag kurz vorgestellt und besprochen werden. Danach geht es zur Visite. Dies hat sich als etwas schwierig erwiesen, da man immer zu Zehnt oder mehr Personen visitiert hat. Man hat nichts gesehen und auch die Gespräche der Ärzte mit den Patienten waren meist sehr knapp und wenig lehrreich.
Danach ging es ans Blut Abnehmen zusammen mit den Pjlern. Die Anzahl der Blutentnahmen war überschaubar und es war gut zu schaffen. Danach hatte man leider oft nichts zu tun, da viele Chirurgen einen nicht am Tisch haben wollten und teilweise auch nicht wollten, dass man zuschaut. Nur sehr selten durfte man mit an den Tisch und Haken halten. Wir sind dann Kaffee trinken gegangen.
Ich bin dann oft in die Notaufnahme, dort konnte man recht viele Sachen machen von Anamnese über Zugänge legen, Nähen und EKG schreiben.
Ich konnte oft früher nach Hause gehen, da es nichts mehr für mich zu tun gab.
2. Teil Kinderorthopädie
Als ich in die kinderorthopädische Morgenbesprechung kam, wurde ich zunächst sehr herzlich willkommen geheißen. Danach wurde ich gleich mit auf Visite genommen. Anders als bei den Erwachsenen Orthopäden findet hier eine ausführliche Visite statt, bei der sich viel Zeit genommen wurde für die Patienten. Mir wurde hierbei sehr viel erklärt und auch Untersuchungstechniken gezeigt. Ich wurde immer als Teil des Teams gesehen und durfte viel mithelfen. Nach der Visite konnte man immer entweder mit in die Ambulanz/Sprechstunde oder in den OP.
Zur Sprechstunde:
Die Ärzte waren echt sehr engagiert mir etwas beizubringen. Mir wurde alles erklärt, es wurden extra Röntgenbilder für mich raus gesucht, um mir Fälle zu erklären oder Untersuchungstechniken gezeigt. Es gab stets einen sehr guten Dialog über medizinische Themen, bei dem ich sehr viel lernen konnte. Auch wurde ich den Patienten immer vorgestellt und konnte so Teil der Untersuchung sein. Zwei der Ärztinnen wollten lieber ihr eigenes Ding machen und hatten eher wenig Interesse daran, mir etwas zu zeigen, da sie viel Stress hatten. Das hat allerdings nichts ausgemacht, da ich ja bei den Anderen so gut betreut wurde.
Zum OP:
Hier durfte ich immer mit an den Tisch, auch wenn es nur war um besser zu sehen. Ich durfte sehr oft assistieren, also Haken halten, saugen usw. Mir wurde auch gezeigt, wie man näht. Ich hatte zuvor noch nie genäht und der Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen, es mir beizubringen. Dann durfte ich oft zunähen. Alle OP Techniken wurde mir detailliert erklärt und auch hier war ich stets Teil des Teams. Ich fand die Operationen, die durchgeführt wurden sehr interessant. Das Highlight war eine sechsstündige Skoliose OP, bei der ich die ganze Zeit über assistieren durfte.
Oft bin ich länger geblieben, weil ich noch etwas Interessantes sehen wollte. Das war allerdings eigentlich immer freiwillig und ich hätte auch früher gehen dürfen.
Fazit:
Bei den Erwachsenenorthopäden wurde ich oft ignoriert und habe mich etwas überflüssig oder fehl am Platz gefühlt.
Dagegen hatte ich wirklich viel Spaß bei den Kinderorthopäden, habe viel gelernt und alle waren echt nett. Ich kann eine Famulatur dort nur empfehlen.
