Famulatur Allgemeinchirurgie in Elisabeth-Krankenhaus Thuine (8/2020 bis 9/2020)

Krankenhaus
Elisabeth-Krankenhaus Thuine
Stadt
Thuine
Station(en)
B4, C2
Fachrichtung
Allgemeinchirurgie
Zeitraum
8/2020 bis 9/2020
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Meine Famulatur war aufgeteilt in zwei Wochen Allgemein- und Visceralchirugie und zwei Wochen Orthopädie und Unfallchirugie.

Die ersten zwei Wochen war ich auf Station B4 Allgemein- und Visceralchirugie. Der Tag begann um 07:30 Uhr auf Station. Um 07:45 Uhr ging es dann zur Frühbesprechung, in der die Patienten und anstehenden OP`s besprochen wurden. Im Anschluss ging es dann wieder auf Station, in die Ambulanz oder in den OP. Tätigkeiten auf Station waren die Visiten, Blutentnahmen, Viggos legen und Arztberichte schreiben. Ich muss aber dazu sagen, dass ich die meiste Zeit im OP war. Dort durfte ich bei den meisten OP`s assistieren. Die Ärzte haben mich während dessen gut angeleitet und viel erklärt. Die Stimmung im Team war sehr gut. Das Repertoire umfasste die Versorgung von Hernien, perforierten Darmabschitten, Hämorrhoiden (u.a. HAL), akutem Illeus, dem Legen/Rückverlegen eines Anus Präter, Anlegen von Vakverbänden, Wundrevisionen und vieles mehr. Die OP`s fanden teils offen teils laparoskopisch statt, der Schwerpunkt lag aber im laparoskopischen Bereich. Dazu muss man sagen, dass der Chefarzt Professor Carus einer der führenden Ikonen weltweit in der laparoskopischen Chirugie ist. Von Ihm stammt auch das Buch "Operationsatlas - Laparoskopische Chirugie". Häufig hat er auch die Fluoreszenz-Methode im OP angewandt, welche die Durchblutung von Darmabschnitten unter Infrarotlicht sichtbar macht. Dieses Verfahren hat er mitentwickelt.
Während der OP`s hat er außerdem die einzelnen Schritte der verschiedenen Operationen gut und verständlich erklärt.
Hervorheben möchte ich noch die wirklich gute Anleitung zur Assistenz während den OP`s durch OA Ahmed El Meghrawi, den Nahtkurs von OA Fr. Dr. Frölich und die lehrreichen Weiterbildungen von Khalid Adam.
Um 15:30 Uhr fand dann täglich noch eine Abschlussbesprechung statt. Um 16:00 Uhr war dann regulär Dienstschluss, insofern keine Operationen mehr anstanden. Fanden außerplanmäßige Operationen statt war man auch teilweise bis 18 oder 19 Uhr in der Klinik.

Meinen zweiten Teil der Famulatur habe ich dann auf Station C2 Orthopädie und Unfallchirugie verbracht.
Der Tagesablauf war hier ähnlich, nur dass die Frühbesprechung um 07:30 Uhr und die Abschlussbesprechung um 15:45 Uhr statt fand.
Auf Station durfte ich öfters Viggos legen, was sehr hilfreich war, da durch Corona die ganze Praxis in der Uni wegfiel. Desweiteren habe ich hier nochmal einiges zum Befunden von Röntgenbildern gelernt. Aber auch hier war ich die meiste Zeit im OP und durfte sehr häufig assistieren. Das Repertoire umfasste Osteosynthesen, Wiederherstellungen von Ligamenten, endoprothetische Verfahren inbesondere Knie- und Hüft- TEP`s, Schulteroperationen und vieles mehr. Auch hier haben die Ärzte mich gut angeleitet und die verschiedenen Operationsschritte erklärt. Die Stimmung im OP war sehr gut und humorvoll. Häufig lief Musik. Alles in Allem eine gute Arbeitsatmosphäre.
Der Chefarzt Hr. Schmitz gibt eine bewundernswerte Operationsgeschwindigkeit vor und ist dabei sehr präzise und routiniert. Dies hatte ich bis dato noch nicht gesehen und konnte teilweise beim Assistieren nicht ganz Schritt halten, was aber kein Problem war.
Wirklich gut fand ich auch die sehr detailreichen Erklärungen während den OP`s von Hr. Meier-Barthel und die Anleitung beim Nähen von OA Dr. Rekvava.

Das Personal im gesamten OP-Bereich war sehr nett und hat mir geduldig meine Fragen beantwortet.
Was ich auch sehr gut fand ist, dass ich in alle Bereiche reinschauen durfte. So war ich z.B auch öfters mal bei den Anästhesisten oder habe bei gynäkologischen Operationen assistiert. Außerdem hatte ich angeboten Sonntags zu assistieren, wenn Notoperationen anstehen. Dies war dann auch zweimal der Fall. Einmal eine akute Galle offen und das andere Mal eine periprothetische Fraktur bei der der Patient während der Operation reanimationspflichtig wurde. Hier konnte man mal die wirklich professionelle Zusammenarbeit des OP Teams beobachten. Kann ich jedem nur empfehlen.

Unabhängig von der Abteilung ist die Stimmung im Haus sehr gut und familiär.
Sehr schön fand ich auch, dass hier noch Franziskanerinnen die Funktion einer Oberschwester auf Station bekleiden. Sie haben einfach nochmal einen anderen Blick auf den Patienten.

Ansonsten konnte ich für die Zeit der Famulatur im Wohnheim direkt neben dem Krankenhaus wohnen. Ich hatte die Möglichkeit drei mal täglich in der Personalmensa zu essen. Das Essen war top und die Damen an der Ausgabe sehr freundlich.
Leihwäsche besitzt das Krankenhaus leider nicht. Das heißt man sollte ich einige Garnituren weiße Wäsche vor der Famulatur zulegen. Kleiner Tipp: In Osnabrück ca. 300m von Ikea entfernt gibt es einen Outlet für Klinikbekleidung (7Days). Der ist wirklich sehr preiswert.
In der Klinik gab es freies Wlan.
Ansonsten ist der Ort Thuine mit seinen 1300 Einwohnern sehr überschaubar und bietet natürlich freizeittechnisch nicht soviel. Es wäre also gut wenn man ein Auto hat um am Wochenende mal raus zu kommen.
Im Wohnheim wohnten aber einige Ärzte und Krankenpfleger mit denen ich mich sehr gut verstanden haben. So haben wir häufig Abends gekocht und an den Wochenenden gemeinsam etwas unternommen.

Abschließend noch zu den Dingen die nicht so gut waren.
Leider war das Wohnheim recht dreckig. Eigentlich sollte laut Hausordnung einmal die Woche der Boden gewischt und die Toiletten und Nasszellen gereinigt werden. Dem sind die Reinigungskräfte aber nur bedingt nachgekommen um es mal nett auszudrücken.
Desweiteren funktionierte das Wlan im Wohnheim die gesamten 4 Wochen in denen ich da war nicht. Somit war es nur bedingt möglich abends Themen auf Amboss nachzuarbeiten. Auch im Hinblick auf die anderen Ärzte und Pfleger die dort wohnen und für ihre Prüfungen lernen müssen, nicht sehr optimal. (Der Mobilfunkempfang ist leider auch schlecht, heißt Mobile Daten empfängt man nur über das D 1 Netz.)


Zum Taschengeld kann ich noch nicht viel sagen, da es noch nicht komplett überwiesen wurde.
Bewerbung
Bewerbung 3 Monate vorher per email.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Mitoperieren
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Stimmung Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Lehre auf Station
2
Insgesamt
2

Durchschnitt 1.87