Man hat einige fixe Aufgaben, wie die Aufnahme- oder Entlassungsuntersuchungen, einige Patienten sollte man sogar weitgehend alleine betreuen. Die Assistenzärzte sind immer sehr dankbar, wenn man ihnen beim Briefe schreiben Arbeit abnimmt - hier kann man also viel üben. Man wird zuweilen aber auch als billige Schreibkraft ausgenutzt. Ich musste beispielsweise vergessene Entlassungsbriefe zu Patienten schreiben, die ich nie gesehen hatte, weil schon bevor ich zu arbeiten begann entlassen waren.
Im OP ist man fix eingeteilt, zusätzlich muss man nachts Bereitschaftsdienste machen. An den Wochenenden sollte man in Absprache mit allen anderen Unterassistenten Dienste in der Notaufnahme besetzen, diese Regelung dürfte aber künftig fallen (dann soll das wohl nur noch für die Pädiatrie-Unterassistenten Pflicht sein). Stattdessen soll es dann aber komplette OP-Bereitschaftswochenenden geben, um die Wochenendarbeit kommt man also wohl nicht herum.
Generell sehr angenehm ist, dass jeder seinen fixen Arbeitsplatz hat und man so auch immer die Möglichkeit hat, zB etwas nachzulesen.
Der Tag beginnt um 07:00-07:15 Uhr mit dem Einlesen auf der Station, damit neu aufgenommene Patienten im Rapport vorgestellt werden können bzw. Ereignisse aus der Nacht registriert werden. Der Rapport startet um 07:35 Uhr und dauert verschieden lang - je nachdem, ob die Chirurgen beim Pädi-/Notfall-Rapport dabeibleiben. 1-2x in der Woche gibt es anschließend an den Morgenrapport einen Quickdrink, das ist eine etwa zehnminütige Fortbildung zu einem aktuellen Thema. Um 16:10 Uhr startet der Abendrapport, der meist eine Stunde dauert und in dem alle OPs vom selben und vom nächsten Tag, Röntgenbilder und Allfälliges besprochen werden. Nach dem Rapport kann man meist nach Hause gehen, nur selten ist danach noch etwas auf der Station zu erledigen.
Speziell für die Unterassistenten gibt es 1-2x pro Woche eine eigene Fortbildung, außerdem findet jede Woche nach dem Abendrapport einmal eine pädiatrische und einmal eine chirurgische Assistenzärzte-Fortbildung statt. Man muss aber sagen, dass fast alle Fortbildungen von pädiatrischer Seite her organisiert sind - die Kinderchirurgen bringen sich hier leider nur sehr wenig ein.
Insgesamt war meine Erfahrung, dass man durch aktives Einbringen und Einfordern schon einige sehr lehrreiche Dinge sieht. Trotzdem musste ich aber leider einen großen Teil der Zeit mit Hilfsarbeiten wie Röntgen-Anforderungen eingeben oder Entlassungsbriefe von mir fremden Patienten schreiben verbringen. Wenn man gerne "hands on" etwas lernen möchte, sind die beiden Oberärzte Anja Mettler und Christoph Mattissek wohl die besten Ansprechpartner.
Bewerbung
etwa 2 Jahre im Voraus, oft auch kurzfristiger möglich
Unterassistenten werden eigentlich nicht vor Abschluss des 4. Studienjahres genommen.