Orga:
Bewerbung 1 Jahr vorher mit Lebenslauf und Anschreiben an Dr. Bräunlich und Anmeldung über das Formular auf der Website für den Wohnheimsplatz. Auf der Website gibt es auch einen Studentenleitfaden, der sehr hilfreich ist. (Von allgemeinen Infos zum Wohnheim, den benötigten Dokumenten für den ersten Tag, Checklisten für den Ein-/Auszug, bis zum Stundenplan für die Studentenseminare... Steht alles drin ;)
Ich bin am Vorabend angereist und konnte mir den Schlüssel für das Wohnheims Zimmer an der Info abholen. Am ersten Tag musste ich dann ein paar "Stationen" ablaufen, bevor es dann auf Station ging (Personalabteilung, Kasse für die Wohnheims Kaution, Schlüssel bei Fr. Salzmann, Nutzungsvereinbarung bei Fr. Wellendorf-Pilzen, Wäscherei), das hat aber alles gut funktioniert.
Tagesablauf:
Um 7 Uhr haben wir Famulanten uns immer im Wohnheimsflur getroffen und sind gemeinsam zum Frühstück in die Cafeteria gegangen (keine Sorge, das klappt auch am ersten Tag, wenn man noch keine Essenskarte hat ;)). Um halb 8 gings dann weiter zur Frühbesprechung, in der die Patienten aus dem Nachtdienst vorgestellt, Entlassungen und elektive Eingriffe besprochen wurden. Ich war auf der B43 auf der Kardioseite eingeteilt und bin dann immer auf Visite mitgelaufen und habe zwischendurch bei den Blutentnahmen geholfen. Hier gibt es super liebe Arztassistentinnen, die sich normalerweise um die Blutentnahmen und Braunülen kümmern, und einem gerne noch Tipps geben, wie es besser klappt.
Ansonsten standen im Tagesverlauf zwischendurch Sonos an, die auf Station gemacht wurden, bei denen ich eigentlich immer vorher selber schallen durfte, wenn ich danach gefragt habe. Teilweise durfte ich auch Visiteneinträge selbstständig anlegen (Studenten bekommen einen eigenen orbis Zugang, was auch super praktisch ist, um zwischendurch die Krankengeschichte oder Befunde von Patienten nachzulesen) oder neue Patienten aufnehmen und untersuchen. Emden hat keine eigene Koronarangiographie, Patienten, die eine benötigen, werden nach Aurich verlegt.
Gibt es mal nichts zu tun, kann man auch immer in der Funktionsdiagnostik bei Echos, TEEs, ÖGDs usw zuschauen gehen oder im PJ Raum etwas nachlesen.
Zwischenmenschlich ist die Stimmung im Haus super, alle sind per Du, die Ärzte und Pflege waren alle total nett zu mir und man wird auch im Flur und im Treppenhaus von allen gegrüßt, die einem über den Weg laufen ("Moin" passt anscheinend zu jeder Tageszeit, habe ich gelernt ;)). Man wurde ins Team aufgenommen und auch mal angerufen, wenn es etwas Interessantes zu sehen gab. Ich habe auch eine kleine EKG und BGA Befundungsstunde bekommen, das war wirklich super (fragt da Simon v.Hove :)).
Nach dem Mittagessen fanden dann in der Regel Studentenseminare statt, von denen leider das Radiologie, Gyn und Anästhesie Seminar während meiner Famulatur immer ausgefallen sind. Dafür waren die Seminare, die stattfanden auch immer gut, vorallem das Neurologie Seminar, in das häufiger Patienten vom Dozenten mitgebracht wurden. Sofern nach dem Seminar nichts spannendes mehr auf Station anstand, durfte man dann auch Feierabend machen, sodass ich dann manchmal schon um 15 Uhr Zeit hatte, Emden zu erkunden.
Freizeit:
Die Wochenenden habe ich mit Ausflügen in die Umgebung zusammen mit den anderen Famulanten aus dem Wohnheim verbracht. Lohnenswert sind auch Ausflüge zu den Inseln, ich war auf Borkum (2h Fähre von Emden aus) und Norderney (1h Fähre von Norddeich, da kommt man unkompliziert mit dem Zug hin).
Abgesehen davon kann ich auch Greetsiel (ein süßes- aber auch sehr touristisches- Fischerdörfchen), Groningen (super zum shoppen) und die Seehundstation in Norddeich empfehlen.
Auch unter der Woche hat man mal Zeit für eine Fahrradtour (zum Großen Meer ist es eine schöne Strecke) oder ein Fischbrötchen am Hafen. Fahrräder kann man sich ganz unkompliziert vom Klinikum ausleihen.
Wohnheim:
Das Wohnheim liegt zwischen Wirtschaftshof und Besucherparkplatz und ist über die Wäscherei direkt mit dem Klinikum verbunden. Je Flur gibt es 2 Gemeinschaftsbäder und eine Küche, die mit etwas Geschirr und Kochutensilien (Töpfe, Pfannen, Sieb sind vorhanden) ausgestattet ist. Es gibt keinen Backofen oder Gefriertruhe, dafür aber eine Mikrowelle und jedes Zimmer hat ein eigenes Kühlschrankfach. Außerdem gibt es einen Staubsauger, einen Föhn, ein Bügeleisen, 2 Waschmaschinen und 2 Trockner.
Das Zimmer ist ausgestattet mit Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Stuhl und Waschbecken mit Spiegel; außerdem bekommt man ein Set Geschirr und kann sich jederzeit neue Handtücher und Bettwäsche nehmen.
Insgesamt kann sich das Leben im Wohnheim gesellig gestalten, wenn man es möchte - zusammen etwas zu kochen oder zusammen was zu essen klappt oft. Ansonsten ist es aber ab 22/22.30 Uhr relativ ruhig, auch wenn die Wände relativ hellhörig sind und die Betten quietschen, sobald man sich auf die andere Seite dreht. Wenn man ein Zimmer zum Wirtschaftshof hat, ist es definitiv empfehlenswert Oropax mitzunehmen, da ab ca 5 Uhr (auch Samstags) Lieferungen für die Klinik ankommen.
Das Gebäude ist schon etwas älter, ich für meinen Teil hatte das Problem, dass mein Fenster undicht war, und ich so bei Regen Wasser im Zimmer hatte. Bei solchen Problemen kann man sich bei Frau Wellendorf-Pilzen oder ihrer Vertretung Frau Höllger melden, darf aber nicht erwarten, dass direkt etwas passiert (das ist wohl Ostfriesland). Nach einer Woche konnte ich dann aber zum Glück in ein anderes Zimmer umziehen. Ansonsten funktioniert die Orga mit Ein-/Auszug sehr gut.
Fazit:
Wenn man eine entspannte Famulatur mit viel Freizeitwert sucht, ist es in der Inneren in Emden wirklich perfekt. Man darf nicht erwarten, hier außergewöhnliche Krankheitsbilder zu sehen (die Klinik ist ein Grundversorger) und zwischendurch hat man auch mal Leerlauf, dafür gibt sich das Haus aber super viel Mühe mit der Lehre. Ich kann eine Famulatur auf jeden Fall weiterempfehlen!
Bewerbung
Bewerbung 1 Jahr vorher mit Lebenslauf und Anschreiben an Dr. Bräunlich und Anmeldung über das Formular auf der Website für den Wohnheimsplatz.